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Sportliches Abseits | Politisches Abseits

Um nichts lässt sich im Fußball trefflicher streiten als über das Abseits. Umso mehr, wenn, wie zuletzt etwa im WM-Finale 2022 bei Argentiniens Lionel Messi, daraus ein spielentscheidendes Tor entsteht - und aberkannt wird. Seit knapp 100 Jahren gilt die aktuelle Abseitsregel, wurde 1990 dadurch ergänzt, dass es kein Abseits ist, wenn der Spieler auf gleicher Höhe wie der letzte Verteidiger ist. 2005 wurde das „passive Abseits“ eingeführt.

Und nun? Soll alles anders werden. Alles neu. Soll ein Spieler erst Abseits sein, wenn der ganze Körper näher am Tor ist als der vorletzte Gegenspieler. Die Hälfte aller bisher aberkannten Tore würden dann zählen. Also alles besser? Zumindest alles aufregender, hofft die Fifa: mehr Show, mehr Action, weniger Spielzeit. „90 Minuten sind lang. Man muss kurze, unterhaltsame Inhalte erstellen, heutzutage ist das Produkt Fußball veraltet“, sagt Ex-Barça-Star Gerard Piqué. Und die Österreicher? Sind uneins. Was den Stürmern ein siegessicheres Grinsen aufs Gesicht zaubert, lässt bei Verteidigern die Schweißperlen auf der Stirn wachsen.

Fest steht: Nach 100 Jahren darf auch die Fifa schon mal moderner werden. Und wenn man schon dabei ist: Menschenrechte, Diversität und saubere Funktionäre müssen Standard sein. Darüber lässt sich, ganz im Gegensatz zum neuen oder alten Abseits, nämlich gar nicht streiten.

Trefflich streiten lässt sich auch über politische Meinungsumfragen. Derer gibt es aktuell etwa zu Niederösterreich mehrere, die miteinander maximal die Farbe der Balken gemeinsam haben. Welcher der politischen Akteure auf Platz eins, zwei, drei, vier und so weiter landet? Das darf sich getrost jeder nach seiner Vorliebe aussuchen. In der Theorie liegt das daran, dass Meinungsforscher ihre Ergebnisse nach den Erfahrungen ihrer früheren Umfragen unterschiedlich gewichten. In der Praxis steht hinter jeder Umfrage ein Auftraggeber, oftmals aus eben jenen Akteuren, die auch abgefragt werden. Dass die dann auch gerne beim Ergebnis mitreden, liegt auf der Hand - dass in der Vergangenheit diverse Auftragnehmer diesem Wunsch mit Anlauf nachkamen, wissen wir aus diversen Chats. „Nein, WIR machen sowas nicht“, liest man heute zwischen den Zeilen in der „Krone“. „WIR nicht - aber DIE schon“, sprechen sich die Firmenchefs (die letzte Frau in der Riege hieß Sophie Karmasin...) gegenseitig die Glaubwürdigkeit ab. Angesichts dessen, wie angeschlagen die ganze Branche ohnehin schon ist, ein weiterer Tiefpunkt ... (ts)

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