Um 7% teurer

Stiftungsrat nickt Erhöhung der ORF-Gebühren ab

Österreich
15.12.2011 17:44
Der ORF bekommt mehr Gebühren und verspricht "mehr Programm". Bei der Sitzung des ORF-Stiftungsrates am Donnerstag wurde die bereits kolportierte Erhöhung um sieben Prozent ab Juni 2012 mit 27 Ja- und drei Nein-Stimmen durchgewunken. Vorsitzende Brigitte Kulovits-Rupp erklärte anschließend, die Erhöhung sei "notwendig", um den ORF auf eine wirtschaftlich solide Basis zu stellen und "gerechtfertigt", "weil ein Schub ins Programm erfolgt".

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz versprach für 2012 ein "Rekordvolumen an Eigenproduktionen" und meinte, dass 10.000 Stunden eigenproduzierte Sendungen im nächsten Jahr "einen Euro mehr pro Monat und Haushalt rechtfertigen".

Bereits heuer habe man mehr Geld als geplant in das Fernsehprogramm gesteckt, sagte Richard Grasl, Kaufmännischer Direktor des ORF. Aufgrund des finanziell positiven Jahresverlaufs habe man sieben Millionen Euro ins Fernsehprogramm umgewidmet, im nächsten Jahr sollen die Programmkosten um weitere 10,5 Millionen Euro steigen.

Dass die zusätzlichen Gebühreneinnahmen für den Gebührenzahler auch im Programm spürbar sein müssen, sei gemeinsamer Wille des Stiftungsrats gewesen, wie Franz Medwenitsch, Leiter des ÖVP-"Freundeskreises", nach der Sitzung betonte. Grundsätzlich wünsche man sich mehr Regionalisierung, mehr Europäisierung und mehr österreichische Eigenproduktionen. Auch die Idee eines Gesundheits- und Seniorenmagazins stehe im Raum, berichtete Medwenitsch.

2012 sollen drei Millionen Euro Plus erwirtschaftet werden
Neben der Gebührenerhöhung wurde am Donnerstag eine Reihe von finanziellen Rahmenbeschlüssen für den ORF gefällt, die "die Grundlage für die möglichst erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens" darstellen sollen, so Kulovits-Rupp. Mit breiter Mehrheit wurde der Finanzplan 2012 abgesegnet, in dem für die ORF-Mutter ein leicht positives Ergebnis und für den Konzern ein Plus von drei Millionen Euro vorgesehen ist. Befürchtungen aus dem Stiftungsrat, der ORF könnte zu optimistisch kalkulieren, habe man mithilfe eines Stresstests entkräftet, berichtete Grasl. Man habe dem Aufsichtsgremium deutlich machen können, dass der ORF im Falle eines Konjunktureinbruchs in der Lage ist, durch wirtschaftlich schwierige Zeiten hindurchsteuern zu können.

Generaldirektor Wrabetz einstimmig entlastet
Einstimmig wurde in der Sitzung außerdem Generaldirektor Wrabetz entlastet. Die Gebarungsprüfung, die heuer erstmals auf der Grundlage des neuen Gesetzes durchgeführt wurde, habe "attestiert, dass wir sparsam und zweckmäßig mit den Gebührengeldern umgegangen sind", so Wrabetz. Auch sei der Vorwurf, der ORF würde sich etwa bei den Werbepreisen und Rechtekäufen nicht marktkonform verhalten, entkräftet worden, berichtete der Generaldirektor.

Abgesegnet wurde außerdem der Gehaltsabschluss, wonach die ORF-Mitarbeiter ab nächstem Jahr durchschnittlich 2,94 Prozent mehr verdienen. Für Zentralbetriebsratsobmann Gerhard Moser war dieser Abschluss "an der untersten Schmerzgrenze", wie er sagte.

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