3 Tote durch Inferno

Nach Spitalsbrand erhitzt anonymer Brief Gemüter

Niederösterreich
29.06.2023 07:00

Schwere Vorwürfe im Zusammenhang mit dem tragischen Brand im Spital Mödling mit drei toten Patienten werden in einem anonymen Schreiben erhoben. Die NEOS wandten sich damit an die Staatsanwaltschaft. Gab es technische Mängel und Verzögerungen bei der Alarmierung, wie es von einem vermutlichen Insider behauptet wurde? Die Landesgesundheitsagentur sagt Nein.

Stark kritisiert wird in dem anonymen Schreiben der interimistische technische Leiter des Mödlinger Spitals. Obwohl er den Auftrag gehabt hätte, die Sauerstoffversorgung abzuschalten, habe er das an den Leiter der Betriebswerkstätte delegiert, der „deutlich später an der Einsatzstelle eintraf“. Laut „Krone“-Infos wurde im Zimmer das Ventil eines Sauerstoffanschlusses an der Wand hinter einem Bett abgesprengt. Schwerwiegend scheinen auch die Anschuldigungen, dass Erstgenannter über keinerlei ausreichende Qualifikation verfügen würde und die Errichtung einer Funkanlage verzögert habe, was für stark eingeschränkte Kommunikation der Feuerwehr gesorgt habe.

 Schriftstück könnte von einem Insider stammen
NEOS-Abgeordnete Edith Kollermann, an die der Brief gerichtet war, geht von einem Insider aus - sie leitete das Schriftstück an die Staatsanwaltschaft weiter. Für ordentlich Zunder sorgen auch bereits früher erhobene Vorwürfe, die bestärkt wurden: etwa, dass die Florianis erst nach einer „Brandbestätigung“ der Auslösung der Brandanlagen alarmiert worden seien, was wertvolle Zeit gekostet habe. Laut Betriebsanlagengenehmigung hätten drei Mitglieder der Betriebsfeuerwehr im Dienst sein müssen - es sei aber nur einer gewesen.

„Haltlose Anschuldigungen“
„Die NEOS werden sich weiterhin für Aufklärung und Transparenz einsetzen“, spart Kollermann nicht mit Kritik an ÖVP und Landesgesundheitsagentur (LGA) wegen des Spitalsinfernos, das drei Menschenleben gekostet hat. Der Brand wurde durch eine Zigarette ausgelöst, die ein - vermutlich dementer - Patient geraucht hatte. Die LGA untermauert, dass die Rettungskette richtig funktioniert habe und die Betriebsfeuerwehr ausreichend besetzt gewesen sei. Während der laufenden Ermittlungen will das Spital die „haltlosen Anschuldigungen, die jeglicher Grundlage entbehren“, nicht weiter kommentieren.

Die Ermittlungen dürften bisher keine besonderen Ungereimtheiten zutage gebracht haben.

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