Es ist eine enorme Herausforderung, da den Durchblick lückenlos zu bewahren. Zumal selbst der FC Wacker Innsbruck seine eigene (frühere) GmbH auf 1,3 Millionen Euro klagt. Am Mittwoch treffen sich Wacker und der Masseverwalter vor Gericht. Um etwas mehr Klarheit zu schaffen.
Fakt ist, dass Mittwochmittag eine Tagsatzung im Insolvenzverfahren in der Causa Wacker Innsbruck GmbH stattfindet. Darin will Dr. Herbert Matzunski die Forderungen des Vereins gegen die Schuldnerin über 1,3 Millionen Euro formal bestreiten! Insgesamt wurden im grün-schwarzen Verfahren von 135 Gläubigern knapp 18 Millionen beim Masseverwalter angemeldet, davon von Matzunski nur 2,4 Millionen anerkannt.
Übernahm GmbH Aufwendungen für Verein?
Doch er fordert fünf vom Verein! „Grundlage dieser Ansprüche sind Kapitalerhaltungsvorschriften. Der Masseverwalter geht insbesondere davon aus, dass in den Jahren vor der Insolvenzeröffnung von der Insolvenzschuldnerin (GmbH, Anm.) Aufwendungen, welche vom Verein FC Wacker zu bezahlen gewesen wären, übernommen wurden. Dadurch wurde die Kapitalstruktur der Insolvenzschuldnerin wesentlich geschwächt“, heißt es in einer Aussendung des Kreditschutzverbandes 1870.
Es scheint klar, dass bei Geltendmachung des Anspruchs in voller Höhe der Verein in seiner wirtschaftlichen Existenz gefährdet sein würde.
Klaus Schaller vom KSV 1870
„Es scheint klar, dass bei Geltendmachung des Anspruchs in voller Höhe der Verein in seiner wirtschaftlichen Existenz gefährdet sein würde“, stellt Klaus Schaller, Leiter des Kreditschutzverbandes 1870 klar, „hier gilt es in den kommenden Monaten eine tragfähige Lösung zu erarbeiten. Und herauszufinden, inwieweit der neue Sponsor (Anm.: LA Galaxy) seinen Teil beizusteuern bereit ist.“
Verfahren gegen ehemalige Investoren
Darüber hinaus leitete Insolvenzverwalter Matzunski Zivilprozesse gegen die zwei deutschen (Möchtegern-) Investoren Thomas Kienle (ein Vergleich steht im Raum) und Matthias Siems ein – bei letzterem war bis dato nicht möglich, die Klage zuzustellen.
Das Insolvenzverfahren werde laut KSV 1870 jedenfalls „noch längere Zeit in Anspruch nehmen“. Der Masseverwalter sei mit sehr komplexen Sachverhalten konfrontiert. „Es bleibt abzuwarten, inwieweit eine Klärung der Situation mit dem Verein FC Wacker herbeigeführt werden kann.“
Ebenso am Radar habe der Masseverwalter nach wie vor mögliche Haftungen der ehemaligen Geschäftsführer der FC Wacker Innsbruck GmbH. „Den Berichten des Insolvenzverwalters ist nämlich zu entnehmen, dass über einen längeren Zeitraum vor Insolvenzeröffnung am 3. Juni 2022 massiv negative Ergebnisse von der Schuldnerin eingefahren wurden und sich damit der Schaden der Gläubiger erhöht hat“, so der KSV1870 abschließend.
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