Aus Gelbem Meer
Südkorea birgt abgestürzte Rakete aus Nordkorea
Das Militär in Südkorea hat ein großes Teil einer nordkoreanischen Rakete aus dem Gelben Meer geborgen. Nordkorea hatte Ende Mai versucht, einen Spionagesatelliten ins All zu schicken, die Trägerrakete war aber 200 Kilometer südwestlich der Insel Eocheong im Meer versunken.
Das zylindrische Teil sei am Donnerstagabend aus dem Gelben Meer gezogen worden, teilte der Generalstab in Seoul am Freitag mit. Es handelt sich demnach vermutlich um die zweite Stufe der nordkoreanischen Trägerrakete „Chollima-1“. Nach Berichten südkoreanischer Sender hat es eine Länge von zwölf Metern.
Hinweise zu Stand von Raketenentwicklung erhofft
Das Teil sollte zur gemeinsamen Analyse mit US-Experten zu einem Marinestützpunkt an Land gebracht werden. Südkorea verspricht sich von der Untersuchung weitere Hinweise zum Stand der nordkoreanischen Raketenentwicklung. Die Technologie von Weltraumraketen und militärischen Langstreckenraketen unterscheidet sich kaum.
Suche nach weiteren Teilen wird fortgesetzt
Nordkorea hatte den technischen Fehlschlag nach dem Start am 31. Mai eingeräumt. Der Flugkörper sollte den Angaben Pjöngjangs zufolge den ersten eigenen Satelliten für die militärische Aufklärung ins All bringen. Die Rakete war etwa 200 Kilometer westlich der südkoreanischen Insel Eocheong ins Wasser gestürzt. Südkoreas Militär hatte schon damals erklärt, man habe ein Objekt aus dem Wasser gezogen, das wahrscheinlich zur Rakete gehöre. Die Suche nach weiteren Teilen soll auch nach dem jüngsten Fund fortgesetzt werden.
Die USA und ihre Verbündeten Südkorea und Japan hatten den Raketenstart verurteilt. Sie warfen Nordkorea vor, Technologie zu verwenden, die in direktem Zusammenhang mit seinem Programm für ballistische Raketen steht. UNO-Resolutionen verbieten Nordkorea, das schon mehrere Atomtests unternommen hat, den Start von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite. Solche Raketen können je nach Bauart auch mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden.
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