Auch Joachim Löw war begeistert vom Abschluss des so erfolgreichen Länderspieljahres 2011. "Es ist Freude und Befriedigung, wenn man sich mit den Besten der Welt messen kann und spürt, dass man in der Lage ist, diese Mannschaften spielerisch vor Probleme zu stellen. Solche Spiele geben Selbstbewusstsein und Selbstbestätigung, dass wir auf einem guten Weg sind", sagte der Bundestrainer. Höhepunkt vor 51.500 Zuschauern im ausverkauften Stadion waren drei glanzvoll herausgespielte Tore des Trios Müller/Klose/Özil, das wie ein magisches Dreieck zauberte. "Die Tore kann man ins Lehrbuch tun", meinte Müller.
Jogi Löw ist hochzufrieden
"Wenn man die Nummer zwei der Welt schlägt, die im WM-Finale war, ist das ein Zeichen", glaubt auch Lukas Podolski. Löw nahm Spiel und Ergebnis mit Zufriedenheit zur Kenntnis: "Wir haben Jahre darauf hingearbeitet. Es war unser Ziel, von Jahr zu Jahr besser und konstanter zu werden. Man kann gute Mannschaften nur schlagen, wenn man spielerisch besser ist und nicht aggressiver." Von den 13 Partien 2011 gewann die deutsche Mannschaft neun, darunter auch zwei in der EM-Qualifikation gegen Österreich. Drei endeten unentschieden, nur ein unbedeutendes Testspiel gegen Australien wurde verloren (1:2).
Medien-Schelte für die Niederländer
"Das war für uns ein peinliches Spiel. Gegen den Nachbarn 0:3 zu verlieren, das tut weh", stöhnte hingegen Niederlande-Trainer Bert van Marwijk. Das Oranje-Team bekam in der Heimat herbe Kritik und Spott ab. "Oranje chancenlos", befand die auflagenstärkste Zeitung "De Telegraaf". "Es ist peinlich", zitierte die Zeitung Inter-Mailand-Star Wesley Sneijder. Nach der nun beginnenden Pause bis Februar müsse sich das Team "todernst" auf die EM einstellen. "Ein swingendes Deutschland hat Oranje eine peinliche und mehr als gerechte Niederlage beigebracht", lautete die Bilanz beim Sender NOS.
Auch nach dem 3:0 hätten die Deutschen den Druck aufrechterhalten können, fand der NOS-Kommentator. Doch Löw habe Erbarmen gehabt und ständig neue Spieler eingewechselt. Die Niederlande haben davon allerdings nicht profitieren können "und dürften sehr froh gewesen sein, als endlich der Schlusspfiff ertönte". "Algemeen Dagblad" analysierte: "Deutschland spielte so, wie die niederländische Elftal das gern tun möchte: dominant, kreativ und angriffslustig." Laut "Volkskrant" habe das Marwijk-Team "keine Leidenschaft, keine Qualität und keine Disziplin" aufgebracht. "Deutschland war ein harmonisches Orchester, die Niederlande eine angetrunkene Blaskapelle ohne Dirigenten."
Auslosung am 2. Dezember
Beim DFB sind die Blicke auf den 2. Dezember gerichtet, wenn in Kiew die Vorrundengruppen für die EM-Endrunde von 8. Juni bis 1. Juli in Polen und der Ukraine ausgelost werden. "Wir nehmen die Auslosung, wie sie kommt. Weil wir nicht gesetzt sind, können wir auch auf Spanien oder Holland treffen", warnte Löw. Deutschland könnte als nicht gesetzte Nation in Topf zwei eine Hammergruppe mit Welt- und Europameister Spanien, Kroatien und Frankreich erwischen. Mit etwas Losglück könnten die Gegner aber auch Polen, Griechenland und Irland heißen.
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