Gutachter warnen

Wohnbau-Pläne trotz Risiko für einen Hangrutsch

Der Bau von 19 Wohnungen am Sonnenhang in Spital am Pyhrn sorgt für Wirbel. Anrainer fürchten, dass der Hang ins Rutschen geraten könnte.

(Bild: Haijes Jack)

In Spital am Pyhrn ist am beschaulichen Sonnenhang ein Projekt in terrassenförmigem Baustil geplant. Gutachter warnen vor Risiken und der Zerstörung der Natur. Anrainer laufen dagegen Sturm, der Bürgermeister sieht sich als Hüter des Rechtsstaats.

Pyr Sulis! So heißt das am Sonnenhang in Spital am Pyhrn geplante Wohnprojekt, das im Berg (Pyr) gebaut wird, sich zur Sonne (Sulis) öffnet und derzeit für viel Aufsehen sorgt. Anrainer fürchten, dass der unterhalb ihrer Häuser gelegene Hang durch die neue – in Terrassenform errichtete – Anlage ins Rutschen geraten könnte. Geplant sind 19…neue Wohnungen und eine Parkgarage mit 25…Stellplätzen. Am 16. Juni steht nach einer langen Vorgeschichte die Bauverhandlung auf dem Programm.

Als Grünland gekauft
2015 kaufte ein Linzer ein rund 4000 Quadratmeter großes, als Grünfläche gewidmetes Areal am Sonnenhang. Kurz darauf wurde bei der Gemeinde um Umwidmung in Bauland für die Errichtung von drei Wochenendhäusern angesucht. Laut SP-Bürgermeister Aegidius Exenberger genehmigte der Gemeinderat das Ansuchen einstimmig.

Als Bauland verkauft
Acht Jahre später wechselte das Grundstück erneut den Besitzer – zu einem nun viel höheren Preis. Während der Quadratmeter Grünland rund neun Euro gekostet hat, müssen für Bauland in Hanglage rund 100 Euro hingeblättert werden. Dafür will der neue Grundstücksbesitzer (ebenfalls Linzer) auch nicht mehr Wochenendhäuser, sondern eine Wohnanlage bauen. In einem Vor-Gutachten äußerten Experten geologische Bedenken und wiesen auf die großen Eingriffe in die Natur hin.

Für SPÖ-Ortschef Aegidius Exenberger sind die Sorgen der Anrainer unbegründet.

(Bild: Haijes Jack)

Sorgen für Ortschef unbegründet
Ortschef Exenberger kann die Sorgen nicht nachvollziehen: „Es wurden viele Gutachten erstellt, laut denen die Angst unbegründet ist. Es geht nicht um mein Gewissen, sondern um die Einhaltung des Rechtsstaates. Wenn jemand Baugrund erwirbt, soll er auf dem Grund auch bauen dürfen.“