Nawalny-Verbündete

Aufruhr an russischem Gericht: „Putin ist Krieg!“

Ausland
29.05.2023 19:55

Während viele Russen die Augen vor dem Ukraine-Krieg verschließen und sich einreden, dass sie das Massensterben nichts anginge, geht der Unterdrückungsapparat des Kremls immer bizarrer gegen kritische Stimmen vor. Eine davon ist Lilia Tschanyschewa, die für den wohl schärfsten Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Alexej Nawalny, gearbeitet hatte. Sie nahm am Montag vor Gericht vom letzten Wort Gebrauch und bewies dabei großen Mut.

Lilia Tschanyschewa war für Nawalnys Organisation in der Stadt Ufa tätig, die sich knapp 1500 Kilometer östlich von Moskau befindet. Wegen „Extremismus“ drohen ihr nun zwölf Jahre Haft. Am Montag teilte die Politikerin in ungewohnter Härte vor Gericht noch ein letztes Mal aus. Nawalnys Unterstützer veröffentlichten daraufhin ihre Rede in den sozialen Netzwerken.

Geht nur um Machterhalt
„Meine politischen Rechte und die Rechte meiner Mitbürger werden konsequent verletzt“, machte die 41-Jährige ihrem Ärger Luft. Dies zeuge davon, dass Putin seit Langem jegliche Meinungsverschiedenheiten ausrotten und ein feindseliges Klima zwischen den Leuten und der Regierung herstellen wolle.

Ziel gebe es dabei nur eines - nämlich, sich an der Macht zu halten. Aber Putin bedeute „Korruption, niedrige Gehälter und kleine Pensionen“. Eine schwache Wirtschaft und steigende Preise, fuhr Tschanyschewa fort. „Putin bedeutet Krieg. Und mittlerweile betrifft das alle“, sagte sie geradeheraus und bewies damit eine unglaubliche Härte.

Sie rief daraufhin die Bürger dazu auf, doch endlich etwas zu unternehmen, Widerstand zu leisten.

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Antwortet auf meine Frage: Lebt ihr jetzt besser als vor zehn Jahren? Ist es für euch leichter geworden, im Geschäft einzukaufen als vor zehn Jahren? Fühlt ihr euch sicherer als vor zehn Jahren? Wenn eure Antwort „nein“ lautet, dann macht etwas! Denn dann könnt ihr euer Leben zum Besseren verändern.

Lilia Tschanyschewa

Tschanyschewas Urteil wird am 14. Juni erwartet. Experten gehen davon aus, dass das Strafmaß hoch ausfallen wird, da sich die Behörden für die erfolgreiche Arbeit der Politikerin rächen wollen.

Die strafrechtliche Verfolgung der 41-Jährigen entbehrt jeder Grundlage. Laut der Menschenrechtsorganisation „Amnesty International“ ist sie politisch motiviert und verletzt die Rechte der Frau auf Meinungs- und Vereinigungsfreiheit. Ihre Aktivitäten seien fälschlicherweise als „extremistisch“ eingestuft worden.

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