Mozartwoche-Intendant Rolando Villazon stellt Mozart ab 2024 andere Komponisten gegenüber. Der erste ist sein Widersacher Antonio Salieri, um den sich wilde Mordgerüchte ranken.
Fünf Jahre Mozart pur reichen. Nachdem bekannt wurde, dass Rolando Villazon der Mozartwoche ab 2024 für einen weiteren Festivalzyklus vorstehen wird, war schnell klar, dass selbst Mozarts Schaffen nicht dafür ausreichen würde, das Programm weitere fünf Jahre interessant und abwechslungsreich zu halten. Deswegen dürfen ab dem kommenden Jahr auch andere Komponisten mitspielen. Ein „Start in eine neue Ära“ , wie die Stiftung Mozarteum es ankündigte, ist dieser neue Zyklus allerdings nicht. Dafür bleiben das Festival und seine Programmierung der bisherigen Machart viel zu treu: halbszenische Oper, Konzerte mit den Wiener Philharmonikern und Mariachi Musik zu Mozarts Geburtstag. Die Idee, Personen aus Mozarts Umfeld mit einzubeziehen, bietet dagegen durchaus interessantes Potenzial. Als ersten Programm-Gast hat Villazon keinen geringeren als Mozarts vermeintlichen Rivalen und Mörder gewählt: Antonio Salieri.
Viele Märchen und harte Konkurrenz um Salieri
Dass Salieri Mozart auf dem Gewissen hat, ist natürlich genauso falsch, wie die Tatsache, dass auf dem Programm des ersten dokumentierten Mariachi Konzerts in Europa eine Salierikomposition stand, wie Villazon scherzhaft versuchte, den Gästen der Festivalpräsentation einen Bären aufzubinden. Mit Programmschwerpunkten, Talks und Vorträgen soll mit den Märchen um Salieri aufgeräumt, Augenmerk auf das umfangreiche Schaffen des Komponisten gelegt und eine Musikerpersönlichkeit gezeigt werden, die das große Pech hatte, Zeit ihres Lebens von Musikergenies wie Mozart, Haydn und Beethoven überschattet zu werden. „Er war ein sehr respektierter Musiker und Lehrer, aber er war kein Genie“, so Villazon.
Die große Bühne bleibt Mozart vorbehalten
Und auch bei der Mozartwoche 2024 wird er es nicht aus dem Schatten des Wunderkindes Wolfgang Amadeus Mozart schaffen. Zwar hätte es mit mehr als 40 Opern einige Möglichkeiten gegeben, Salieri auch einmal auf die große Bühne zu stellen, doch diese Gelegenheit behält der Mozartwochenchef seinem Liebling vor. „La Clemenza di Tito“ wird gegeben, wie letztes Jahr schon „Don Giovanni“ halbszenisch inszeniert und hochkarätig besetzt von Rolando Villazon. Manche Dinge ändern sich eben nie. Auch nicht in einer neuen Ära.
Larissa Schütz
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.