GUTEN MORGEN

„Zerdrittelte“ SPÖ | Und jetzt?

„Zerdrittelte“ SPÖ. Na, mehr brauchst nicht! Man ist geneigt, es nach der Bekanntgabe des Ergebnisses der SPÖ-Mitgliederbefragung so salopp auf Österreichisch zu formuliere. Für all jene, denen diese stets tief aus dem Bauch heraus sprudelnde Spontanäußerung nicht so geläufig ist: Man kann es am ehesten mit „schlimmer kann es nicht kommen“ übersetzen. Denn einerseits haben sich die sozialdemokratischen Parteimitglieder zwar unerwartet stark mobilisieren lassen - mehr als 72 Prozent nahmen an der Abstimmung über die künftige Parteispitze teil. Aber Klarheit haben die knapp 107.000 Abstimmenden keineswegs geschaffen: Denn sie wählten zu jeweils einem Drittel Pamela Rendi-Wagner, Andreas Babler und Hans Peter Doskozil. Wobei der burgenländische Landeshauptmann mit 33,68 Prozent die Nase knapp vorne hat, der Traiskirchner Bürgermeister liegt 2316 Stimmen hinter Doskozil und 175 vor Rendi-Wagner. Klar ist damit nur wenig. Einerseits muss Rendi-Wagner nun Geschichte sein, aber Doskozil ist noch längst nicht Parteiobmann und Spitzenkandidat. Denn Andreas Babler fordert eine Mitglieder-Stichwahl zwischen ihm und Doskozil. Davon wollte Doskozil gestern Abend nichts wissen. Am klarsten ist: Die Chaostage in der SPÖ setzen sich fort - das Ergebnis zeigt, dass die Partei „zerdrittelt“ ist. Alles andere als eine gute Voraussetzung für Wahlerfolge …

„Und jetzt?“ fragen wir, das SPÖ-Chaos zusammenfassend, heute in unserer Schlagzeile. Und geben einige Antworten. Oder richtiger: Versuchen einige Antworten zu geben. Denn DIE eine, verbindliche Antwort, die hat wohl auch heute keiner. Und so habe ich wieder einmal meinen in der Wolle gefärbten roten Freund gefragt, was denn für seine Partei jetzt die beste Lösung wäre. Wenn sie über ihre Schatten springe, findet er, dann sollte Babler Parteivorsitzender, Doskozil Kanzlerkandidat werden. „Das brächte Dynamik“. Dass sie über diesen Schatten springen - das kann sich der rote Freund aber auch kaum vorstellen. Also Nachfrage: Wäre dann nicht der Kärntner Peter Kaiser, der mit allen Lagern kann, ein Kompromiss? Ja!, kommt da zurück. Kaiser meint, auch er, „wäre wohl die Überlebensstrategie“. Es wird noch viel diskutiert werden in und um die SPÖ. Hat tatsächlich jemand davon geträumt hat, dass die Mitgliederbefragung einen Schlusspunkt unter die ewigen Streitereien in der Partei setzen würde? Nein, jetzt geht es vermutlich erst richtig los!

Kommen Sie gut durch den Dienstag!

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