Einen Großeinsatz von Bundesheer und Polizei lösten 17 geflohene Migranten in der Puszta in Siegendorf aus. Jener Schlepper, der mit einem Kastenwagen auf die Flüchtlinge nach ihrem illegalen Grenzübertritt gewartet hat, ging Fahndern ins Netz. Der Syrer (30) ist in Haft.
Hunderte Kilometer hatten 17 Migranten hinter sich, als sie am helllichten Tag von Schleppern zu Fuß aus Ungarn über die Siegendorfer Puszta ins Burgenland geschickt wurden. Die Iraker, Ägypter und Syrer - der Jüngste erst 13 Jahre alt - waren von einer Schleuserbande in Serbien übernommen und durch Ungarn bis zur Grenze Österreichs transportiert worden. In kleinen Gruppen marschierten sie durch den Wald.
Ins Land geschleust
Die ersten vier Flüchtlinge fielen Soldaten im Assistenzeinsatz gegen 15 Uhr auf. Zur Registrierung wurden den Migranten Armbänder mit Nummern angelegt. Kurz darauf entdeckte das Bundesheer in der Nähe sechs weitere Flüchtlinge. Sie versuchten zu fliehen, konnte aber gestoppt werden.
Die Aufgegriffenen gaben an, von einem Fußschlepper über die Grenze gelotst worden zu sein. Der Iraker soll sich in der Gegend sehr gut ausgekannt haben, hieß es.
Polizei überraschte Täter
Die erste Festnahme erfolgte am Abend. Fahnder spürten in Siegendorf jenen Schlepper auf, der mit einem weißen Kastenwagen auf die illegalen Grenzgänger gewartet hatte. „Mein Navi hat verrückt gespielt. Ich wollte eigentlich nach Wien, um einen Pkw-Motor zu kaufen“, behauptete der 30-jährige Syrer.
Pro Kopf bis zu 5000 Euro
Tatsächlich hätte der Täter die 17 Migranten nach Deutschland bringen sollen. Dafür kassierte er pro Kopf 3000 bis 5000 Euro ab, insgesamt fast 70.000 Euro. Der Fahrer selbst erhielt 6000 Euro als Lohn. Wegen Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr ließ ihn die Staatsanwaltschaft in Haft nehmen.
Der Schlepper wurde am Wochenende in die Justizanstalt Eisenstadt eingeliefert.
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