Die Wiener Ärztekammer will auch einen Streik nicht ausschließen, um auf Forderungen im Zusammenhang mit der Personalsituation in den Spitälern aufmerksam zu machen. Ein entsprechendes E-Mail dazu ging bereits an alle angestellten Ärzte.
Die Kurienversammlung der angestellten Ärzte hatte das Kurienbüro mit der Vorbereitung von Streikmaßnahmen in den Wiener Spitälern beauftragt. Ein Anwalt wird demnach in den nächsten Tagen mit der rechtlichen Vertretung der Mitglieder im Falle eines Streiks betraut, heißt es in dem Mail, das krone.at vorliegt.
Noch Hoffnung auf „lösungsorientierte Gespräche“
„Ein entsprechender Finanzrahmen in Höhe von einer Million Euro wurde bereits im Herbst 2022 vom Vorstand der Ärztekammer für Wien aus dem Kampf- und Aktionsfonds zweckgewidmet“, heißt es in dem Mail weiter. Fix ist ein Streik aber noch nicht. Man hoffe noch auf „lösungsorientierte“ Gespräche zur Abwendung der „Spitalsmisere“, wurde betont.
Ein Kammer-Insider berichtet zudem gegenüber krone.at, dass die jüngsten Gespräche zwischen Gesundheitsstadtrat Peter Hacker und dem geschäftsführenden Vizepräsidenten der Ärztekammer Stefan Ferenci „eigentlich sehr positiv verlaufen sind“: „Da passt diese Streik-Vorbereitung jetzt eigentlich nicht ins Bild.“ Politisches Säbelrasseln der Ärztekammer oder doch härtere Maßnahmen, um der Problematik Ausdruck zu verleihen - das bleibt abzuwarten.
Der Gesundheitsbereich leidet derzeit so wie andere Branchen unter massiver Personalnot. Zuletzt hatte die Gewerkschaft Berechnungen präsentiert, wonach österreichweit aktuell 2775 Spitalsbetten gesperrt bzw. nicht verfügbar sind, weil Mediziner oder Pflegekräfte fehlen.
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