Junger Gasriese

Premiere: Forscher beobachten Planet bei seiner Geburt

Wissenschaft
24.10.2011 10:13
Mithilfe der Spiegelteleskope des Keck Observatorium am Gipfel des schlafenden Vulkans Mauna Kea auf Hawaii haben Astronomen jetzt erste Bilder eines gerade entstehenden Planeten gemacht. Der erst rund zwei Millionen Jahre alte Gasplanet von der Größe des Jupiters, dem die Forscher den Namen LkCa 15b verpasst haben, ist von einer Wolke aus Gas und Staub umgeben und quasi noch in der Wachstumsphase.

"Wir haben den Planeten noch in der Phase seines Wachstums erwischt. LkCa 15b ist der jüngste Planet, der jemals entdeckt wurde, er ist fünf Mal jünger als der bisherige Rekordhalter", berichtet Adam Kraus vom Institut für Astronomie der University of Hawaii. Es sei zum ersten Mal gelungen, sowohl die Größe des sogenannten Protoplaneten als auch die der ihn umgebenden Staub- und Gasschicht zu messen, so die Forscher.

LkCa 15b ist rund 450 Lichtjahre von der Erde entfernt und kreist in einer leeren Zone zwischen seinem Stern und dessen äußerer Staubscheibe, schreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin "The Astrophysical Journal". Weil der junge Planet von einer dichten Wolke aus Staub und Gas (siehe Bild 1) umgeben ist, ist eine Beobachtung normalerweise extrem schwierig. Gelungen ist es den Forschern dank einer speziellen Technik, die es ihnen ermöglichte, das Licht des Zentralgestirns auszublenden und so den Planeten sichtbar zu machen.

Sechsfache Masse des Jupiters
Laut Angaben der Astronomen besitzt der Exoplanet LkCa 15b (in Bild zwei ist seine Position rechts mit einem Sternsymbol gekennzeichnet) etwa die sechsfache Masse des Jupiters und umkreist seine Sonne in einer Entfernung, die etwa der des Uranus zu unserer Sonne entspricht. Weil aus der Staub- und Gaswolke permanent Material auf den Protoplaneten stürzt, wächst dieser kontinuierlich weiter.

"Wir haben einen Planeten gefunden, vielleicht sogar ein zukünftiges Sonnensystem, das sich noch in den Anfängen befindet", so die Forscher, die sich von der Entdeckung u.a. wertvolle Hinweise auf die Entstehungsmechanismen von Gasriesen wie den Jupiter erhoffen.

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