Der Winter ist vorbei, die Wandersaison startet: Auf Steigen, die noch nicht ganz ausgeapert sind, herrscht jetzt in der Übergangszeit große Absturzgefahr. Auch Gewitter gilt es schon zu beachten.
„Grundsätzlich ist die Schneelage nach dem bescheidenen Winter derzeit nicht dramatisch, in vielen Rinnen liegt aber doch noch ziemlich viel Schnee“, weiß Gregor Franke von der Geschäftsstelle der Tiroler Bergrettung, der die Lage als Flugretter auch aus der Luft gut kennt.
Nordseitig präsentiert sich der Schnee am Morgen hart gefroren, wenn Steige dann durch Rinnen oder steile Flanken leiten, heißt es extrem aufpassen. „Grödel oder für höhere Regionen Steigeisen gehören unbedingt in den Rucksack“, appelliert Franke an Wanderer, die zu den ersten geöffneten Hütten aufbrechen wollen.
Wer schlecht ausgerüstet ist, sollte bei Schneefeldern lieber umdrehen und dann den Frühling weiter unten im Tal genießen.
Gregor Franke
Unterschätztes Risiko
Aber auch auf das Risiko des Einsinkens in dem mit Tagesverlauf aufweichenden Schnee weist er hin: „Ich erinnere mich an einen Hubschraubereinsatz, bei dem ein Wanderer im Altschnee bis über die Schultern eingesunken ist und sich selbst nicht mehr befreien konnte.“
Feste Schuhe mit griffiger Sohle
Christian Eder, Ausbildungsleiter alpin der Tiroler Bergrettung, rät zum Tragen von festen Schuhen mit griffiger Sohle und zur Mitnahme von Wanderstöcken. „Wer lediglich Turnpatschen anhat, sollte Schneefelder umgehen“, betont er. Doch selbst mit guter Ausrüstung gelte die Regel, Schneefelder nur zu queren, wenn es möglich ist, Fußstapfen in den Schnee zu drücken.
Laut Eder müsse überdies immer noch mögliche Lawinengefahr im Tagesverlauf beachtet werden. „Außerdem sind Gewitter ab sofort wieder ein Thema“, mahnt der Experte. „Das Studium des aktuellen Wetterberichtes und frühes Aufbrechen sind daher unerlässlich“, sagt Eder.
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