Eltern protestieren

Ballettschule der Oper Graz steht vor dem Aus

Steiermark
05.05.2023 07:00

Mit Ende der laufenden Saison wird die Ballettschule der Oper Graz endgültig geschlossen. Die Eltern sind erbost, der neue Intendant Ulrich Lenz verteidigt den Schritt als notwendig.

Es ist das Ende einer Jahrzehntelang geprägten Tradition“, sagt Claudia Hauboldt über die Schließung der Ballettschule der Oper Graz. Sie spricht für viele Eltern von jungen Tänzerinnen, die aktuell ihre Ausbildung an der Ballettschule der Oper Graz machen – und diese nicht vollenden können. „Unsere Kinder haben viel Einsatz und wir Eltern viel Geld in diese Ausbildung investiert und müssen jetzt neue Schulen suchen“, sagt Hauboltd.

Der neue Opern-Intendant Ulrich Lenz will das nicht unkommentiert stehen lassen: „Schon vor Jahren wurde die Entscheidung getroffen, keine neuen Schülerinnen mehr aufzunehmen. Wir haben jetzt für die letzten elf Schülerinnen, die noch bei uns waren, das Angebot ausgehandelt, dass sie ihre Ausbildung bei der Ballettakademie Graz fertig machen können – ohne Mehrkosten“, sagt er.

Schule nicht haltbar
Die Schule sei am Haus schlicht nicht haltbar gewesen: „Wir sind kein Ausbildungsanbieter. Finanziell geht es um einen niedrigen zweistelligen Betrag, den wir uns ersparen. Und logistisch soll der Schritt unseren einzigen Probenraum öfter für Profis verfügbar machen“, erklärt Lenz.

Eltern und Bekannte bringen Publikum
Die Eltern wiederum sehen in der Ballettschule auch einen Multiplikator für die Oper: „Viele Besucher kommen, weil sie die Kinder kennen, die bis dato immer wieder in Produktionen mit auf der Bühne standen. Auch das hört sich auf“, meint Hauboldt. Lenz hingegen spricht von einem „neuen Stil“, der mit Neo-Ballettchef Dirk Elwert ans Haus komme. „Wir setzen vermehrt auf Gastchoreografen, da wird es ohnehin schwieriger den eigenen Nachwuchs auf der Bühne einzubauen“, sagt er.

Im Gegenzug wollen Elwert und Lenz das Kurs-Angebot für Hobby-Tänzer am Haus ausbauen und so für Interesse am Ballett sorgen. „Nur der lokale Nachwuchs, der in Richtung Profi strebt, hat am Haus keinen Platz mehr“, kommentiert Hauboldt.

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