Eigentümer der Gruppe mit weltweit 7000 Beschäftigten sind die Gründerfamilie sowie die Holding von Ex-Minister Bartenstein. Lesen Sie hier vom Aufstieg des steirischer Familienkonzerns, der die größten Firmen der Welt in 62 Ländern mit Automatisierungslösungen versorgt.
Erst im letzten Jahr hat das steirische Hightech-Logistikunternehmen Knapp in den USA den größten Auftrag der Firmengeschichte an Land gezogen. US-Händler Walmart setzt auf die Expertise aus Hart in der Steiermark und lässt sich vier voll automatisierte Lager („fulfillment center“) bauen - jedes mit rund 100.000 Quadratmetern Fläche.
Jetzt hat die Firma in Australien von Woolworths, dem größten Einzelhändler des Landes, den Zuschlag für ein 50 Mio. € schweres Projekt erhalten. Errichtet werden solle ebenfalls ein voll automatisiertes Warenlager mit 120.000 Stellplätzen westlich von Sydney. Im Jänner war Baubeginn, Inbetriebnahme Anfang 2025. „Es ist unser bislang größter Auftrag hier“, freut sich Australien-Chef Michael Kemeny. Darüber hinaus hat man aktuell weitere drei bis vier Projekte von je 9 bis 18 Mio. € am Laufen. Die 50 Mitarbeiter könnten künftig auf bis zu 200 anwachsen.
Vor über 70 Jahren hat der Erfinder und Tüftler Günter Knapp, quasi in einer Grazer Garage, sein Unternehmen mit der Herstellung von Spezialmaschinen gegründet. Von Düsen für Ölbrenner über Milchpumpen bis zu Krapfenbefüllmaschinen wurde viel gebaut. Rasch konzentrierte sich das Geschäft aber auf Aufzüge, Hebeanlagen und Förderbänder. Einer der ersten Kunden war (und ist es noch immer) Pharmariese Herba Chemosan.
Seither ging es mit dem Familienbetrieb, dem seit 2010 Gerald Hofer vorsteht, steil bergauf. Allein in den letzten zehn Jahren stieg der Umsatz von 380 Mio. Euro auf fast 1,7 Mrd. Euro. Der Mitarbeiterstand legte von etwa 2000 auf aktuell etwa 7000 an weltweit 62 Standorten zu. 2018 hat auch Ex-Wirtschaftsminister Martin Bartenstein, dessen Pharmafirma ebenfalls Knapp-Systeme nutzt, die Gelegenheit genutzt und stieg mit rund 28 Prozent beim Unternehmen ein. Die Mehrheit gehört der Gründerfamilie.
Trotz des rasanten Wachstums dürfte das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht sein. Das Thema Automatisierung werde wegen des Arbeitskräftemangels überall vorangetrieben, heißt es. Dazu hat Covid den Online-Einkauf beschleunigt. Eine schnelle Bestellabwicklung wird für die großen Händler daher immer wichtiger.
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