Wo viele Menschen zusammenkommen, menschelt es nun einmal und da sind auch die Feierlichkeiten zum 1. Mai der SPÖ keine Ausnahme. So kam die charmante Moderatorin bei den Wiener Bürgermeistern durcheinander und auch ein Taferl-Eklat blieb angesichts der doch eher angespannten Führungsdebatte nicht aus ...
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hatte seine Rede gerade beendet, da passierte es. Vor den Menschenmassen am Rathausplatz verkündete die Moderatorin: „Danke, Dr. Michael Häupl.“ Sie bemerkte sogleich ihren Fauxpas, entschuldigte sich umgehend. Der Wiener Bürgermeister, dem solche Versprecher angesichts der Vornamensgleichheit mit seinem Vorgänger nicht unbekannt sind, nahm es mit Humor. „Ich weiß trotzdem, wer gemeint ist“, versicherte er.
Seitenhieb auf Deutsch
Für Aufsehen sorgten wie jedes Jahr die diversen Taferln, auf denen die einzelnen Sektionen der SPÖ nicht immer ganz charmant ihre Meinung kundtun. So kam von der Jugendsektion XIX ein deutlicher Seitenhieb gegen Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch, getarnt als Kritik an der NÖ-Landesregierung mit FPÖ-Beteiligung: „Keine Deutschpflicht in Schulen und der Löwelstraße“, war da auf einem Banner zu lesen.
„Pamela, der Kurs stimmt“
Zu einem kleinen Eklat kam es schließlich, als ein Teilnehmer der Kundgebung in Anlehnung an die Debatte um den damaligen Parteichef Werner Faymann im Jahr 2016 ein Schild mit der Aufschrift „Pamela, der Kurs stimmt“ hochhielt. Ein Ordner nahm es ihm schließlich ab. 2016 hatten Unterstützer Faymanns, der kurze Zeit später zurücktrat, Schilder mit der Aufschrift „Werner, der Kurs stimmt“ präsentiert. Der Satz fand als sarkastische Redewendung Eingang in die Geschichte - zumal andere Gruppen am Rathausplatz schon damals Faymann auspfiffen und seinen Rücktritt forderten.
„A Kiwara is ka Hawara“
Vertreten waren auch Anhänger von Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler, die kundtaten, dass sie diesen für die einzig mögliche Verteidigung gegen einen potenziellen FPÖ-Kanzler sehen. Wenig „Freundschaft“ gab es hingegen für Hans Peter Doskozil, sein Konterfei zierte in Anspielung auf seine frühere Arbeit als Polizist Schilder mit dem ur-wienerischen Ausspruch „A Kiwara is ka Hawara“.
Die wackelnde Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner mahnte die Genossen jedenfalls zur Geschlossenheit. Ihre Konkurrenten blieben Wien fern und hielten Ansprachen in ihren Bundesländern. Babler tourte durch Niederösterreich, Doskozil weilte im Burgenland. Die stürmischen Zeiten in der SPÖ dürften jedenfalls noch nicht vorbei sein.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.