Maifeier in Krems

Babler: Aus „Teelichterl“ wieder Flamme machen

Andreas Babler, einer der drei Kandidaten für den SPÖ-Vorsitz, hat seine Partei am Montag bei der Maifeier in Krems als „Alternative zum politischen System des Bittstellertums“ bezeichnet. In den vergangenen Jahren sei die SPÖ „nur mehr ein Teelichterl“ gewesen, „wir müssen schauen, dass wir wieder eine Flamme werden“.

Es bräuchte eine authentische Sprache und ein Angebot für Nichtwählerinenn und Nichtwähler. „Wir müssen ein offensives Gegenmodell zum Bittstellertum sein“, sagte er bei der Maifeier in Krems-Lerchenfeld vor dem Volkshaus. Was er damit meint, führte er mit dem Kampf gegen „modernes Sklaventum“ aus. So seien etwa strengere Kontrollen und höhere Strafen für Lohn- und Sozialdumping nötig. Betriebe sollten auch für ihre Subunternehmen haften. Babler hat laut eigener Aussage „eine Menge an Steuerideen“, wie Vermögenssteuern und das Stopfen von Steuerschlupflöchern.

Arbeitszeitverkürzung, Klimawandel
Weitere Inhalte seiner Rede waren Arbeitszeitverkürzung, Gesundheit und Klimawandel. Absolventinnen und Absolventen eines Medizinstudiums könnten etwa dazu verpflichtet werden, zunächst im kassenärztlichen Bereich tätig zu sein. Wichtig sei es, genug Kassenärztinnen und Kassenärzte sicherzustellen. Für Kinder seien die „modernste Nachmittagsbetreuung“ auch für finanziell schwächer gestellte Haushalte sowie „ein warmes und gesundes Essen am Tag“ nötig.

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Zum Klimawandel hielt Babler fest, dass Millionen Menschen systematisch in die Flucht getrieben würden, „weil sie sich nicht mehr ernähren können“. Es gehe nicht um die Frage, ob man noch im Neusiedler See baden könne, sondern um die „ökologische Katastrophe“ dahinter.

Die Feier begann um kurz nach 9 Uhr mit einem Marsch samt Fahnen durch den Stadtteil Lerchenfeld. Zusätzlich zu Babler nahmen unter anderem der Kremser Bürgermeister Reinhard Resch und weitere Parteimitglieder teil. Zu dem Frühschoppen vor dem Volkshaus wurden 350 bis 400 Menschen erwartet.

Zu Mittag war ein Auftritt Bablers in seiner Heimatstadt Traiskirchen (Bezirk Baden) geplant. Dort wurden 1500 bis 2000 Menschen erwartet. Am Nachmittag hält der SPÖ-Kandidat noch eine Rede bei der Feier zum Tag der Arbeit in Gerasdorf bei Wien (Bezirk Korneuburg). Er ist gerade auf Tour anlässlich der Mitgliederbefragung.