Besuch aus Bosnien

Lawinenwissen für Sarajevo von Tiroler Experten

Tirol
29.04.2023 08:00

Ein junger Bosnier will in Eigenregie einen Lawinenwarndienst für die Region um die Olympiastadt aufbauen. Dazu holte er sich jetzt wichtige Informationen bei den Tiroler Kollegen und hofft auf Unterstützung in der Heimat.

Dass man um Sarajevo Wintersport betreiben kann, sollte seit den Olympischen Winterspielen 1984 klar sein. Durchschnittlich rund 2500 Meter hoch sind die Gipfel im Dinarischen Gebirge, mehrere Skigebiete locken Wintersportler an.  Doch obwohl immer wieder Lawinenunfälle passieren, gibt es keinen Lawinenwarndienst. Muhamed Krnjic, ein ehemaliger Bergretter in Sarajevo, hat sich das Ziel gesetzt, dies zu ändern. Weil er das nötige Wissen und Rüstzeug dafür nicht hat, kontaktierte er vor etwa einem Jahr erstmals die Experten des Tiroler Lawinenwarndiensts.

Beratung in Grundthemen vor dem Besuch in Tirol
„Er hat uns um fachliche Unterstützung gebeten“, schildert Norbert Lanzanasto vom Tiroler Lawinenwarndienst. „Wir haben ihn daraufhin in den vergangenen Monaten bei wichtigen Grundthemen beraten.“

Ehrenamtliches Engagement
In seiner Heimat fehlt dem Bauingenieur, der den Lawinenwarndienst in Eigenregie und auf eigene Kosten aufbauen möchte, fast gänzlich die Unterstützung. „Sein ehrenamtliches Engagement ist bewundernswert, deshalb haben wir ihm nun bei einem zweitägigen Besuch gezeigt, wie wir in Tirol arbeiten – am Schreibtisch und draußen im Gelände“, sagt Norbert Lanzanasto.

So wurde der Bosnier mit auf den Pitztaler Gletscher genommen, wo unter anderem Geländeerkundungen sowie Erstellen von Schneeprofilen auf dem Programm standen. „Das Wetter war ideal – winterlich mit Schneefall“, lacht Lanzanasto, „Muhamed zeigte sich auch deshalb beeindruckt, weil er noch nie auf einem Gletscher gewesen ist.“  Außerdem erlebte der Bosnier einen Büroalltag der Tiroler Kollegen mit. Der begann mit dem gemeinsamen Erstellen des Lageberichts.

In seiner Heimat wird der 32-Jährige nun um Unterstützung seitens öffentlicher Institutionen sowie der Skigebiete werben. Dabei kann er auf das Wissen verweisen, das er in dieser Woche in Tirol von den Topexperten vermittelt bekam.

Software von Albina
„Er darf außerdem die Software unseres grenzüberschreitenden Lawinenlageberichts Albina verwenden“, sagt Norbert Lanzanasto. Mit dieser wertvollen Basis verhandelt es sich dann wohl deutlich leichter.

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