Er luchste gutgläubigen Käufern in ganz Österreich Anzahlungen aus der Tasche, für Autos, die er gar nicht hatte. Gestern wurde der 20-jährige Betrüger am Landesgericht Feldkirch verurteilt.
Auf die krumme Tour wollte sich der bereits einschlägig vorbestrafte Tiroler ein lukratives Einkommen schaffen. Die Idee diesmal, Gebrauchtwagenverkauf übers Internet. Die Masche des Tirolers: Der potenzielle Käufer leistet eine Anzahlung, der Kunde holt den Wagen im jeweiligen Bundesland ab und zahlt bei Übergabe den Rest.
Der Haken daran: Die Kunden sind ihre Kohle los, doch Auto gibt es keines. Insgesamt 18 Opfer, darunter auch einige Vorarlberger, fallen innerhalb eines halben Jahres auf den seriös klingenden „Schmäh“ des dreisten Betrügers herein. Wobei es bei zwei Interessenten beim Betrugsversuch bleibt.
Unachtsamkeit überführt Betrüger
Und so fließen Anzahlungen zwischen 200 und 2500 Euro auf das Konto des Angeklagten. Gesamtschaden 8730 tausend Euro. Die Sache fliegt auf, nachdem immer mehr Anzeigen gegen den Mann bei der Polizei eingehen. Immenser Fehler des Betrügers: Um einen seriösen Eindruck bei den Opfern zu vermitteln, hatte er ihnen auf Verlangen eine Kopie seines Personalausweises geschickt.
Doch als die Polizei den Betrüger an seiner Wohnadresse verhaften will, ist der 20-Jährige längst über alle Berge, sprich in der Türkei. Angeblich für eine mehrmonatige Psychotherapie. Es ergeht ein internationaler Haftbefehl. Anfang März dieses Jahres wird der Gauner am Flughafen München festgenommen und in die Justizanstalt Feldkirch überstellt.
Anwalt bittet um mildes Urteil
Im Prozess bekennt sich der Angeklagte voll umfänglich schuldig. „Mein Mandant ist zurückgekommen, um sich der Sache zu stellen. Er will den Schaden wiedergutmachen. Seine Eltern unterstützen ihn dabei“, lässt sein Anwalt Hüseyin Kilic das Gericht wissen und bittet um eine milde Strafe für den Delinquenten. Das rechtskräftige Urteil: Neun Monate Haft, sechs davon auf Bewährung.
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