Tierisch gut wohnen

Luxusmöbel für Haustiere

Wohnkrone News
30.09.2011 12:55
„Ab in die warme Stube!“, heißt es bald schon angesichts der bevorstehenden nass-kalten Herbstage. Aber nicht nur wir Menschen schätzen an kalten Nebeltagen das gemütliche Relaxen auf Sofa und Co – auch unsere vierbeinigen Freunde, sei es Hund oder Katze, wollen es sich so jetzt richtig bequem machen. Am besten auf chicen Edel-Design-Hundesofas oder in Luxus-Schlafhöhlen für Katzen – so zumindest der Tenor des immer stärker werdenden Luxus-Möbel-Trends für Haustiere.

Eine einfache Hundedecke lockt heute keine Strolchi mehr hinter dem Ofen hervor und der Billig-Kratzbaum ist wirklich für die Katz... Die Möbel-Design-Trendsetter haben eine neue Klientel entdeckt - und auch wenn denen selbst das Geld fehlt, so sind doch viele Hunde- und Katzenfreunde gerne bereit, für das angebliche Wohl ihrer vierbeinigen Lieblinge ordentlich Scheine hinzulegen.

Die Einrichtungs-Philosophie dahinter: Was nützt schon die perfekt-durchgestylte Wohnung, wenn dann doch alles durch unpassend-einfache und absolut unchice Hundedecken, -polster und Katzenkörbe zerstört wird?

Der Trend zu tierischen Luxusmöbeln
Es begann ja alles so schleichend: Den Anfang machten kleine Gebrauchsgegenstände, wie etwa der Fressnapf vom bekannten Designer-Label in fröhlich bunten Farben oder der Edelstahl-Wasser- und Futterspender, passend zur Hochglanz-Küche. Ausgefallen, neu und nicht wirklich unerschwinglich teuer hielten diese Dinge Einzug in viele tierisch-besetze Haushalte. Und auch durchaus bodenständige Tierfreunde konnten sich damit anfreunden – Hund und Katze war es sowieso egal, ganz nach dem Motto: Hauptsache, der Inhalt im wie auch immer gestylten Fressnapf stimmt!

Derart vorbereitet folgte der nächste Schritt: Mittlerweile zahlreiche Firmen haben sich, zum Teil im großen Stil, auf die Produktion von teuren und hochwertigen Luxusmöbeln für gehobene Tieransprüche spezialisiert. Massenware ist übrigens dabei verpönt, ganz im neuen Trend liegen hochwertige Naturmaterialien, Edelhölzer (ist ja so gesund!), aufwendige Herstellung in Handarbeit und natürlich auf Wunsch auch Maßanfertigungen.

Übrigens: Auffallend dabei ist, dass sich die tierische Möbelindustrie in Europa keineswegs aus den Hundeshops (Stichworte: Glitzerhalsband, teurer Tierschmuck, Kleidchen, Kostüme und Hochzeits-Frack) entwickelt hat, sondern vielfach aus Tischlereien und Möbel-Anbietern, also aus der Möbelindustrie selbst.

Eine der Gründe mag wohl darin liegen, dass zahlreiche Untersuchungen belegen, dass viele – auch durchaus nicht betuchte - Hundehalter und Katzenfreunde eher bei sich selbst sparen als bei ihren Lieblingen.

Von Hunde-Wohnsofas, Betten und Design-Kratzbäumen
Das Angebot an tierischen Möbeln ist mittlerweile durchaus umfassend. Gespart wird an nichts, schon gar nicht an der Ausstattung: Eigene Stauräume für Wechselpolster und Matratzenbezüge bei Hundebetten zählen bei vielen Angeboten fast schon zum Standard. LED-Beleuchtung mit Funkfernsteuerung (wird noch vom Menschen bedient) und integrierte Beheizungsfläche gibt's ebenso gegen Aufpreis wie kuschelige Webpelzdecken.

Besonders nachgefragt sind Hundesofas, die es – wie die „menschlichen“ Modelle - in so gut wie jeder Stilrichtung, Farbe, Bezug und, je nach Hunderasse, auch in verschiedenen Größen gibt. Auch ein eigenes Hunde-Luxus-Wohn-Ecksofa ist – natürlich auf Wunsch und gegen kräftig Geld – möglich.

Wer noch unter „Hundebetten“ mehr oder weniger dicke Matratzen mit einem Überzug versteht, irrt gewaltig. Denn auch hier wurden die vielfältigen Bettenmodelle der Tierbesitzer einfach auf den Hund übertragen. Und so reicht die Auswahl vom klassischen Holzbett mit Lattenrost, über Futon bis hin zum Couch- und Wasserbett.

Katzen gelten als wesentlich eigenwilliger als Hunde. Und dementsprechend eingeschränkt ist daher auch das Möbel-Angebot. Im Mittelpunkt stehen diverse Ausgestaltungen des Kratzbaums, die oft – ebenfalls in Handarbeit hergestellt – eher an moderne Skulpturen aus Naturholz denn an einen Gebrauchs-, Spiel- und Klettergegenstand denken lassen.

Ein vernünftiges Mittelmaß
Ob die Behauptung zahlreicher Tiermöbel-Hersteller, mit verschiedenen Tierärzten und -psychologen zusammenzuarbeiten, auch tatsächlich der Wahrheit entspricht, ist mehr als fraglich. Denn nicht nur einschlägigen Experten ist klar: Hier geht es in erster Linie nicht um das Haustier selbst, sondern um die Bedürfnisse und Imagevorstellungen der menschlichen Besitzer.

Ein gutes Beispiel dafür ist der aufgrund seiner Pflegeleichtigkeit häufig angebotene Leder-Bezug bei Hundesofas: Im Gegensatz zu Menschen schätzen viele Hunde gerade dieses Material nicht besonders und würden wahrscheinlich bei freier Wahl auch die älteste, abgewetzteste und schäbigste Wolldecke mit freudigem Hundeherzen dem Design-Leder-Hundesofa vorziehen.

Ungeachtet all dieser Auswüchse tierischer Design-Entwicklungen, falsch verstandener Liebe und Status-Vorstellungen: Im Zuge dieses Trends wurden auch einige gesunde und tatsächlich praxistaugliche Modelle (weiter-)entwickelt. Wie z.B. die sogennanten orthopädischen Hundebetten. Dabei handelt es sich um spezielle Materialien (in gewohnter Boden-Hunde-Liegematten-Form), die ein besonders druckentlastendes und daher Gelenk schonendes Liegen ermöglichen. Vor allem für ältere Hunde oder Hunde mit Gelenksbeschwerden seien sie daher sehr gut geeignet.

Die angebotenen Überzüge gibt es dann in vielen modernen Designs und Farben – passend zur Einrichtung. Vergleichsweise bodenständig sind die Preise (ab rund ca. 60 Euro) – ganz im Gegensatz zur Preisklasse der „Edel-Möbel-Linie“: Die Kosten für den tierischen Wohn-Luxus werden meist überhaupt erst bei konkreter Anfrage bekannt gegeben.

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