Wirbel um Videos
Erste Festnahmen wegen „Sushi-Terror“ in Japan
Wegen sogenannten „Sushi-Terrors“ sind in Japan jetzt erste Verdächtige festgenommen worden. Zwei junge Männer im Alter von 19 bzw. 21 Jahren sowie eine 15-Jährige haben laut Polizeiangaben in einem Restaurant mit Sushi-Laufband unappetitliche Streiche gespielt.
Den drei Festgenommenen wird den Angaben zufolge vorgeworfen, den Betrieb in dem Lokal gestört zu haben. So soll eines der Gruppenmitglieder Sojasoße direkt aus einer Flasche getrunken haben. Bei einer Verurteilung drohen dem Trio bis zu drei Jahre Haft.
Seinen Anfang nahm das Phänomen in der japanischen Running-Sushi-Kette Sushiro, wo ein Video entstand, das eine Buben zeigt, der seinen mit Speichel benetzten Finger in vorbeifahrende Speisen steckt und recht ungeniert den Deckel einer Sojaflasche abschleckt.
Aktienkurs von Restaurant-Kette fiel
Der millionenfach geklickte Clip und die Reaktionen darauf ließen die Aktien der Muttergesellschaft von Sushiro um fast fünf Prozent fallen - und riefen zahlreiche Nachahmer auf den Plan. Schnell machten weitere Videos die Runde, in denen es Restaurant-Besucher mit der Hygiene weniger genau nehmen. Die unappetitlichen Aktionen haben außerdem großen Einfluss auf die riesige Sushi-Industrie. Der Aktienkurs der Restaurant-Kette Sushiro fiel deswegen um fünf Prozent.
Trend sorgt im Land für riesige Empörung
Der als „Sushi-Terror(ismus)“ bezeichnete Trend hat in dem für seine hohen Sauberkeitsstandards bekannten Land für riesige Empörung gesorgt. Einige Restaurants kündigten an, dass man Kameras einsetzen werden, „um zu überwachen, ob die Kunden das Sushi, das sie mit den Händen genommen haben, wieder auf die Teller legen.“ Stelle das System verdächtiges Verhalten fest, würden die Mitarbeiter alarmiert.
Im Großraum Tokio hat das Unternehmen Choshimaru 63 Running-Sushi-Bänder gestoppt, um solche Hygiene-Attacken zu vermeiden. Dort sind nun Kellner nun im Einsatz und bringen die Speisen zu Tisch. Auch andere Lokale reagierten auf die aktuelle Situation.
Um Verunreinigungen zu verhindern und hygienebewussten Kunden zu zeigen, dass die Restaurants sauber sind, werden laut einem „Engadget“-Bericht bei manchen Sushi-Ketten die Speisen aktuell nur noch auf Bestellung zubereitet.
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