Beim Sushi hört sich der Spaß auf. Das dachten sich offenbar auch viele Japaner, nachdem ein Video eines Buben, der die an ihm vorbeifahrenden Köstlichkeiten mit seinem abgeschleckten Finger betatscht, viral ging. Smarte Kameras sollen dem als „Sushi-Terrorismus“ titulierten Phänomen nun ein Ende setzen.
Seinen Anfang nahm das Phänomen in der japanischen Running-Sushi-Kette Sushiro, wo eben jenes Video eines Buben entstand, der seinen mit Speichel benetzten Finger in vorbeifahrende Speisen steckt und recht ungeniert den Deckel einer Sojaflasche abschleckt. Der inzwischen millionenfach geklickte Clip und die Reaktionen darauf ließen die Aktien der Muttergesellschaft von Sushiro um fast fünf Prozent fallen - und riefen zahlreiche Nachahmer auf den Plan. Schnell machten weitere Videos die Runde, in denen es Restaurant-Besucher mit der Hygiene weniger genau nehmen.
Aber in Japan will man sich diesen als „Sushi-Terrorismus“ bezeichneten Trend nicht länger gefallen lassen. Gegenüber dem US-Sender CNN kündigte ein Sprecher der Sushi-Kette Kura Sushi nun an, ab Anfang März smarte Kameras einsetzen zu wollen, „um zu überwachen, ob die Kunden das Sushi, das sie mit den Händen genommen haben, wieder auf die Teller legen.“ Stelle das System verdächtiges Verhalten fest, würden die Mitarbeiter alarmiert. „Wir sind zuversichtlich, dass wir die Systeme, die wir bereits haben, aufrüsten können, um mit dieser Art von Verhalten umzugehen“, zeigte sich das Unternehmen überzeugt.
Bei Sushiro, das laut eigenen Angaben alle abgeschleckten Sojasaucenflaschen und Tassen in dem betroffenen Restaurant ausgetauscht bzw. gereinigt hat, hofft man indes, den „Sushi-Terroristen“ mit anderen Maßnahmen beikommen zu können. Um Verunreinigungen zu verhindern und hygienebewussten Kunden zu versichern, dass die Restaurants sauber sind, werden Speisen dort einem „Engadget“-Bericht zufolge aktuell nur noch auf Bestellung zubereitet.
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