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Friedenssehnsucht | Im Dreck stecken

Friedenssehnsucht. Von Frieden ist jetzt viel die Rede, ein Jahr nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen das Nachbarland Ukraine. Eines Krieges, der in Russland noch immer „militärische Spezialoperation“ genannt werden muss. Aber egal wie dieses schreckliche Geschehen nun bezeichnet wird: Es hat schon viele zehntausend Todesopfer gefordert - auf beiden Seiten. Die Friedenssehnsucht wird immer größer. Doch das, was Friedensinitiativen genannt wird, bringt die beiden Länder nicht näher zu einem Kriegsende. Die Chinesen legten einen Plan vor, der international zerzaust wird, weil darin zwar gefordert wird, dass „die Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Integrität aller Länder wirksam aufrechterhalten werden muss“. Dass sich dafür aber Russland aus den besetzten Gebieten in der Ukraine zurückziehen müsste, wird nicht thematisiert. Unterdessen wirbt der ukrainische Präsident Zelenskij für seinen „Friedensplan“. Seine „Friedensformel“ sieht unter anderem den  vollständigen Abzug russischer Truppen vom ukrainischen Staatsgebiet und ein Tribunal gegen russische Kriegsverbrecher vor. Verständlich - aber auch das wird den Frieden nicht näherbringen. Und wer so naiv war, zu hoffen, bei der umstrittenen OSZE-Tagung in Wien würde sich ein Dialog ergeben, weil auch russische Vertreter anwesend waren, wurde auch herb enttäuscht: kein Millimeter Annäherung. Die Friedenssehnsucht - sie bleibt ungestillt.

Im Dreck stecken. Was waren da für große Töne gespuckt worden rund um die Eröffnung des generalsanierten und umgebauten Parlaments! Die erneuerte Hülle werde auch eine neue Kultur im Inneren fördern, war die vielfach geäußerte Hoffnung. Weniger Streit, mehr Dialog? Mitnichten! Allein die Sätze, die Conny Bischofberger in ihrer heutigen „Krone“-Kolumne aus der gestrigen Nationalratssitzung zitiert, beweisen, dass die Parlamentarier ganz deutlich hörbar nicht willens - oder auch nur schlicht fähig - sind, wie erwachsene Menschen miteinander umzugehen. Sie erwähnt unter anderem den „Verlängerter Arm des Kriegsverbrechers!“-Ruf des ÖVP-Abgeordneten Reinhold Lopatka Richtung FPÖ. „Schäbiger Lügner!“, schrie Dagmar Belakowitsch (FPÖ) Richtung ÖVP zurück. Während sich der ehemalige Kurier-Chefredakteur und heutige Neos-Abgeordnete Helmut Brandstätter gar zu einem Nazi-Vergleich verstieg, als Kickl über die Schuldfrage im Russland-Ukraine-Krieg sprach. Er soll „So hat Hitler auch argumentiert!“ gerufen haben. Bischofberger meint: „Wer dachte, dass Kickls Beschimpfungen am Aschermittwoch (,Mumie Van der Bellen´, ,Trottel in der Regierung´) schon der üble Höhepunkt der politischen Unkultur in Österreich waren, wurde gestern eines Besseren belehrt. Im neu herausgeputzten Parlament wurde am 1. Jahrestag des Angriffskriegs gegen die Ukraine hemmungslos Schmutzwäsche gewaschen.“ Ob die Schmutzfinke merken, wie sehr ihnen der Dreck schadet, in den sie sich selbst gesteckt haben?

Kommen Sie gut durch den Samstag! 

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