Bevölkerung besorgt

„Kein Zufall“: Kundl zittert vor neuen Bränden

Tirol
16.02.2023 07:00

„Zufall ist das sicher nicht“, lautet der Tenor in der Bevölkerung. Nur eine Woche nach dem Brand einer alten Waschküche ging diesmal der Faschingswagen der Landjugend in Flammen auf. Im Ort herrscht Besorgnis, jetzt denkt man intensiv über Gegenmaßnahmen nach und hofft auf Hinweise.

Kundl und seine rätselhaften Brände - diese Geschichte scheint sich immer wieder fortzusetzen. Und erneut ist die Bevölkerung beunruhigt, im Ort kennt man derzeit fast nur dieses Gesprächsthema.

Rückblick: Schon 2012 und 2018 sorgten Brandstiftungen für umfangreiche Ermittlungen, ohne dass je ein Feuerteufel gefasst werden konnte. Nach langer Pause dann der kürzliche 8. Februar: Eine alte Waschküche brannte, gegen 3.10 Uhr hatte ein Anwohner Alarm geschlagen. Fazit der Ermittlungen: Das Feuer dürfte gelegt worden sein.

Wagen stand daheim beim Landjugend-Obmann
Am Mittwoch gegen 2.25 Uhr heulte erneut die Sirene: Der Faschingswagen der Kundler Landjugend stand plötzlich in Flammen. Abgestellt war er bei einem Hof an der Dr.-Franz-Stumpf-Straße, nur wenige Hundert Meter von der Waschküche entfernt. Es ist das elterliche Anwesen von Landjugendobmann Sebastian Eberl, der der „Tiroler Krone“ schildert: „Ich sah den hellen Schein und habe dann mit den Feuerwehrkameraden gelöscht.“ Ein Dach war durch die Hitze schon angesengt: „Fünf Minuten später und es wäre auch für das angrenzende Wirtschaftsgebäude gefährlich geworden.“

Zitat Icon

Wir haben vier Samstage und viele Abende an unserem Faschingswagen gebaut. Wir halten jetzt zusammen, sind beim Umzug dabei.

Landjugendobmann Sebastian Eberl

Das Feuer machte die wochenlangen Vorbereitungen für den großen Faschingsumzug am Sonntag zunichte. Auf der Facebook-Seite schreibt die Landjugend am Morgen: „Uns fehlen die Worte ...“ Einen „Sieg“ will man dem mutmaßlichen Brandstifter aber nicht gönnen: „Wir halten zusammen, bauen wieder einen Wagen auf.“ Wie die meisten Kundler ist auch der Landjugendobmann überzeugt: „Zufall ist das sicher nicht.“

Ähnlicher nächtlicher Zeitraum der beiden Fälle
Das bestätigt auch der Kundler Polizei-Postenkommandant und Brandermittler Josef Rohregger. Bei den beiden jüngsten Brandorten sei es wahrscheinlich, dass jemand „nachgeholfen“ habe: „Im Faschingswagen waren zwar Musikboxen, doch noch ohne Strom, eine technische Ursache ist also unwahrscheinlich.“ Auffallend sei der ähnliche nächtliche Zeitraum der Fälle.

Rohregger bittet die Bevölkerung darum, verdächtige Wahrnehmungen zu melden. Das Landeskriminalamt und Bürgermeister Anton Hoflacher sind bereits eingebunden, man werde nun über weitere Maßnahmen beraten.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Tirol



Kostenlose Spiele