Prozess in Feldkirch

Drei Burschen, die auf das System pfeifen

Das Landesgericht Feldkirch

(Bild: Mathis Fotografie)

Sie sind 14 Jahre alt und nehmen sie sich einfach mit roher Gewalt, was sie haben wollen: Seit Mittwoch müssen sich drei jugendliche Brutalos am Landesgericht Feldkirch verantworten.

Sichtlich bewegt schildert das erste Opfer dem Schöffensenat, wie es im Oktober von zwei der drei Angeklagten in eine dunkle Ecke bei der Post am Blauen Platz in Lustenau gezerrt wurde: „Während sie mich festhielten, kam der Dritte und sagte, dass das ein Überfall sei und ich ihnen alles geben soll, was ich habe. Als ich dann um Hilfe rief, schlug mir einer der Angeklagten mit voller Wucht aufs Ohr. Ich konnte mich dann losreißen und den Polizeinotruf wählen.“ Als der Schüler tags darauf zum Arzt geht, diagnostiziert dieser bei seinem Patienten ein Schalltrauma aufgrund des wuchtigen Schlages. Noch heute leidet das Opfer unter Angstzuständen.

Während sie mich festhielten, kam der Dritte und sagte, dass das ein Überfall sei und ich ihnen alles geben soll, was ich habe. Als ich dann um Hilfe rief, schlug mir einer der Angeklagten mit voller Wucht aufs Ohr.

Aus der Zeugenaussage eines Opfers

In einem anderen Fall luchste einer der kriminellen Früchtchen einem Burschen 100 Euro ab. „Als ich ihn aufforderte, mir den Schein wieder auszuhändigen, verweigerte er dies und drohte, mich abzustechen.“ Im dritten Fall geht es um die jüngere Schwester eines Angeklagten. Ihr hatte er einen Faustschlag mitten ins Gesicht gepfeffert. Im Prozess rechtfertigt sich der Brutalo so: „Ich war damals genervt vom Polizeiverhör wegen der Sache am Blauen Platz. Als meine Schwester mir das Handy nicht geben wollte, fühlte ich mich provoziert.“ Der Prozess wird am 22. März fortgesetzt.