Werden „Kraftwerke“

Misthaufen sollen jetzt russisches Gas ersetzen

Eingesammelter Kuhmist auf einem Bauernhof

(Bild: stock.adobe.com)

Im Kampf um eine größere Energieabhängigkeit Österreichs soll verstärkt auf Biogas gesetzt werden. Das entsprechende Erneuerbare-Gase-Gesetz (EGG) dazu wurde am Mittwoch in Begutachtung geschickt. Das äußerst ambitionierte Vorhaben - bis 2030 sollen jährlich 7,5 Terawattstunden heimisches Biogas produziert werden - wurde von Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) nach dem Ministerrat vorgestellt. „Misthaufen werden nun zu Kraftwerken“, erklärte Gewessler.

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges seien die Bestrebungen noch notwendiger geworden, betonten die beiden Minister. Ziel sei es, dass die Versorger 2030 jeweils 7,7 Prozent des heute verwendeten Erdgases durch heimisches Biogas - bestehend aus Holzresten, landwirtschaftlichen Abfällen oder Biomüll - ersetzen.

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) und Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) während des Pressefoyers nach dem Ministerrat

(Bild: APA/EVA MANHART)

Dieser Anteil steigt bis zum Erreichen des Ziels jährlich. Angerechnet werden kann laut dem Entwurf nur Biogas, das in Österreich erzeugt wird. Importe zählen nicht zur Quote. Gewessler betonte in diesem Zusammenhang: „Mehr Biogas aus Österreich bedeutet weniger Erdgas aus Russland. Zudem schützen wir mit Biogas unser Klima und sorgen dafür, dass Österreich genauso lebenswert bleibt, wie es heute ist.“

Totschnig: „Wir zünden den Turbo“
Ministerkollege Totschnig pflichtete bei: „Mit dem Erneuerbaren-Gase-Gesetz zünden wir den Turbo für Biogas aus Österreich und sichern unsere Energieversorgung weiter ab. Biogas ist ein Schlüsselfaktor für die Energiewende.“ Was die Rolle der Landwirte betrifft, unterstrich der Agrarminister, dass diese bereits jetzt schon „einen wichtigen Beitrag zur Energiewende“ leisten.