Kostüme selbst gemacht

Mit Filz und Textilkleber zum Faschingsoutfit

10.02.2023 16:00

So ein Kinderkostüm für das Faschingsfest in Schule, Kindergarten und Co. kostet ganz schön viel Geld! Wie der Nachwuchs auch mit wenig Aufwand und Budget zu einem Blickfang wird, verraten wir hier.

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Ob Wattebällchen-Schaf, Kartonschachtel-Roboter, Filzhut-Zwergerl oder Stoffrestl-Eule: Wenn es um selbst gemachte Kostüme für den Kinderfasching geht, sind der Kreativität der Eltern – oder Omas – keine Grenzen gesetzt! Im Internet finden sich eine Menge „Do it yourself“-Anleitungen für das kleine Budget – denn oft braucht es gar nicht viel, um für einen Hingucker am Krapfenbuffet zu sorgen. Was genau, verraten wir in diesem Artikel.

Süßes Einhorn

Material: Overall, farblich dazupassender Filz, Watte, bunte Bänder, Tüll oder Krepppapier.

So geht’s: Für das Horn aus Filz ein Dreieck ausschneiden und am Rand zusammennähen, mit Watte füllen und auf Wunsch mit Goldfaden o. ä. umwickeln. Horn auf der Kapuze annähen. Aus Filz Ohren ausschneiden (eventuell ein kleineres Stück in Rosa für das Innenohr) und festnähen. Für Schwanz und Mähne Bänder, Tüll oder Krepppapier auf ein Stück Band aufknüpfen und das Band am Overall fixieren.

Selber machen oder doch lieber machen lassen?
„Gekaufte Kostüme kommen oft von weit her, sind weder günstig, noch nachhaltig und auch schlecht verarbeitet“, weiß etwa Doris Moser. Sie führt „Doris Nähkistl“ in Pasching – eine Fundgrube für alle, die Wert auf qualitatives Kindergewand legen oder selbst gerne die Nähmaschine anwerfen. Moser verkauft aber nicht nur Stoffe, Pumphosen, Bodys und Co., sondern nimmt auch Bestellungen entgegen – etwa für Faschingskostüme: „Am besten vormittags vorbeikommen, damit wir die Stoffe aussuchen und alles ausmachen können.“

Frecher Marienkäfer

Material: Basic-T-Shirt oder Kleid in Rot, schwarze Leggings, Haarreifen, schwarzer Filz, zwei Pfeifenputzer.

So geht’s: Aus dem Filz schwarze Kreise ausschneiden und mit Textilkleber oder doppelseitigem Klebeband auf das T-Shirt kleben oder auch mit ein paar Stichen annähen. Zwei Pfeifenputzer um den Haarreifen wickeln und am oberen Ende eindrehen - fertig ist der Marienkäfer! Alternativ kann eine Haube im Käferstyle aufgepeppt werden. Tipp: Mit Filz lassen sich auch Superheldensymbole, Masken oder Kronen herstellen.

Disney und Heidi als Bestseller
Beliebt seien bei ihren Kunden zum Beispiel Einteiler, die auf 27,90 Euro das Stück kommen und später noch als Hausanzug verwendet werden können. Weitere Hits sind Heidi-Kleider und alles, was mit PawPatrol und Disney zu tun hat. Auch Kurzentschlossene können bei Moser vorbeischauen: „Ich schaffe es, binnen zwei, drei Tagen zu liefern.“ Die Nachfrage halte sich heuer nämlich in Grenzen: „In den letzten Jahren gab es trotz Corona viele Anfragen. Heuer spürt man die Energiekrise enorm. Ich habe von mehreren Familien gehört, die den Fasching heuer ausfallen lassen, weil sie sich keine Kostüme leisten wollen oder können.“

Drolliger Dino

Material: Hoodie, Kapuzenweste oder Overall, Filz in verschiedenen Farben für die Zacken, Textilkleber, doppelseitiges Klebeband oder Nadel und Faden.

So geht’s: Filz in der Hälfte zusammenlegen und Zacken ausschneiden. Mittig über die Kapuze legen und annähen. Dann die Zacken zusammenkleben oder -nähen. Alle Zacken gleichmäßig auf Kapuze und Rückseite verteilen und annähen. Tipp: Wenn man die Zacken vorsichtig mit der Hand annäht, kann man sie danach ganz einfach wieder abtrennen!

Mit ein bisschen Geschick zum Traumkostüm
Schade für den Nachwuchs, finden wir – und haben uns deshalb nach Tricks umgehört, wie Kostüme mit wenig Aufwand „last minute“ gebastelt werden können. Daniela Wolf aus Linz ist Spezialistin auf dem Gebiet: In ihrem Onlineshop naelia.at bietet sie selbst genähte Baby- und Kinderkleidung aus Bio-Stoffen an – und wird für ihre Tochter im Fasching selbst immer wieder aktiv. Einige ihrer kunterbunten Eigenkreationen samt Anleitungen zeigen wir auf dieser Doppelseite.

Kleine Fledermaus

Material: Schwarze Stoffreste oder ein großes altes T-Shirt für die Flügel, schwarze Kleidung, Karton oder Filz und ein Gummiband für die Maske.

So geht’s: Für die Flügel zuerst Armlänge und Länge des T-Shirts ausmessen. Diagonal Halbkreise in den Stoff schneiden - Anleitungen dazu findet man im Internet. Die Flügel am besten mit Nadel und Faden, alternativ mit Textilkleber am Oberteil befestigen. Aus Filz oder Karton kann dann noch die Maske gefertigt werden.

Tipp: Masken, Augenklappen und ähnliches lassen sich auch mit Schminke aufmalen!

Kleiderschränke durchsuchen
„Als Erstes würde ich sämtliche Kleiderschränke durchsuchen. Leggings, ein altes Shirt vom Papa, Schmuck von der Mama, dazu Requisiten aus der Spielzeugkiste – da sind sicher viele brauchbare Fundstücke dabei“, sagt Wolf. So kann aus einem karierten Hemd im Nu ein Handwerkeroutfit gezaubert werden, das weiße T-Shirt wird mit ein paar Farbtupfern zum Malerkittel, die Leopardenleggings passt für die Wildkatze, der rosa Tüllrock für die Ballerina und das gestreifte Leibchen für den Piraten.

Flatterhafter Schmetterling

Material: Aus T-Shirt, Haarreifen und Flügeln ergibt sich schnell ein schönes Outfit, wie dieses Schmetterlingskostüm. Auch Tüllröcke können ohne Nähen selbst gemacht werden!

So geht’s: Satin- oder Gummiband (die Länge sollte dem Hüftumfang des Kindes entsprechen plus ein paar Zentimeter) zu einem Kreis verknoten. Tüll in Streifen schneiden (die doppelte Länge rechnen!) und die Streifen nebeneinander auf das Band oder den Gummi knüpfen. Statt Tüllkann man auch Bänder, Krepppapier oder Stoffreste verwenden!

Nähkünste sind überhaupt nicht notwendig
Selbermacher sollten sich neben Kinderschminke einen Vorrat an Gummibändern, Filz, Moosgummi, Pfeifenputzern und Stoffresten zulegen. „Auch mit Textilfarbe können wunderbare Kostüme gestaltet werden.“ Wer mit Nadel und Faden nicht umgehen kann, verwendet laut Wolf am besten Textilkleber. „Doppelseitiges Klebeband funktioniert auch sehr gut. Der Vorteil ist, dass man die Applikationen nach dem Fasching leicht entfernen kann.“