Orient Pur erleben

Saudi-Arabien: Königreich aus 1001 Nacht

Reisen & Urlaub
08.02.2023 10:55

Sesam, öffne dich! Saudi-Arabien erwartet seit kurzer Zeit Besucher. Es fällt schwer, sich dem Zauber der orientalischen Gastfreundschaft und den vielen unentdeckten Schätzen des Königreichs zu entziehen.

Wasserpfeifen dampfen an der Corniche von Dschidda um die Wette. Auf dem Souk riecht es nach Weihrauch, Gewürznelken und so manch anderem exotischen Duft.

Gekonnt gießt Abdullah Al-Said aus einer Kupferkanne arabischen Kaffee in ein Keramiktässchen, das kaum größer als ein Fingerhut ist. „Eingeschenkt“, erklärt der Händler mit kunstvoll gestutztem Vollbart und überdimensionaler Gucci-Brille, „wird höchstens ein Drittel. Alles andere wäre unhöflich. Man will ja im Gespräch bleiben und auch nachgefüllt bekommen.“

Kerzen, Schemel, dahinter die Stadtmauer: nur die Wasserpfeife fehlt jetzt noch. (Bild: Gregor Brandl)
Kerzen, Schemel, dahinter die Stadtmauer: nur die Wasserpfeife fehlt jetzt noch.

Nicht wundern: Das Heißgetränk hat mit unserem koffeinhaltigen Muntermacher nicht viel gemein. Die Bohnen werden maximal „blond“ geröstet. Safran sorgt dann für den Gelbton, Kardamom für das gewisse Extra.

(Bild: Lukas Bischoff)

Salam Aleikum in Saudi-Arabien
Der touristische Dornröschenschlaf ist seit September 2019 endgültig vorbei. Der Sesam öffnet sich behutsam – und zutage tritt ein Wunderland aus 1001 Eindrücken: prähistorische und in Sandstein geschnitzte Tempel wie im ehemaligen Handelszentrum Hegra auf der einen, hypermoderne Megacitys wie Riad mit autonomen Elektro-Bussen auf der anderen Seite. Dazwischen wartet so manche Karawanserei oder mit Palmwedeln bedeckte Lehmsiedlung darauf, entdeckt zu werden.

Das Einkaufen traditioneller Gewänder bereitet offensichtlich große Freude. (Bild: Gregor Brandl)
Das Einkaufen traditioneller Gewänder bereitet offensichtlich große Freude.
Abends verwandelt der Wüstenhimmel den Oasenort Al Ula in ein Orient-Märchen. (Bild: Gregor Brandl)
Abends verwandelt der Wüstenhimmel den Oasenort Al Ula in ein Orient-Märchen.

Gegensätze scheinen sich im Königreich der weltgrößten Wüste anzuziehen. Aladin- oder Ali-Baba-Stimmung kommt spätestens in Al Ula auf. Das von einer Steinmauer umgebene Oasenstädtchen ist Sehnsuchtsort schlechthin, wird aktuell gemäß UNESCO-Vorgaben restauriert. Bei Kerzenlicht bieten verhüllte Händlerinnen Teppiche, Goldschmuck oder Krummdolche an.

Der Ruf des Muezzins im Sehnsuchtsort Al Ula
Erst der Ruf des Muezzins vom Minarett hinab holt auf den Boden der Tatsachen zurück. Junge Männer in weißen Überkleidern breiten den Gebetsteppich Richtung Mekka aus.

In Dschidda am Roten Meer zeigt sich Saudi-Arabien von seiner offensten Seite. (Bild: Gregor Brandl)
In Dschidda am Roten Meer zeigt sich Saudi-Arabien von seiner offensten Seite.

In trendigen Lokalen wie dem Somewhere geht es lockerer zu. Besonders Studenten treffen sich hier gerne. Schleier tragen die wenigsten Frauen. Traditionellen Gerichten wie Kichererbsensalat mit Rote-Rüben-Paste oder gegrillten Lammripperln wird ein moderner Touch verliehen. Übrigens: Auch Kamelfleisch wird angeboten. Es schmeckt überraschend zart und erinnert am ehesten an Rinderbraten. Die Getränke-Auswahl ist gigantisch. Besonders süffig ist der Wassermelonensaft, raffiniert ein Cocktail aus Grapefruit, Minze, Honig und natürlich jeder Menge Eis. Alkohol geht hier niemandem ab, der Geist bleibt in der Flasche

In der Altstadt der Millionenmetropole werden aktuell die Lehmhäuser renoviert. (Bild: Gregor Brandl)
In der Altstadt der Millionenmetropole werden aktuell die Lehmhäuser renoviert.

Palmen, Korallen und Sand wie Staubzucker
Abkühlung verschafft zu guter Letzt ein Sprung ins Rote Meer. Schnorchelbrille auf, Kopf unter Wasser – das Eldorado aus Fischen und Korallen in allen Farben des Regenbogens lässt, laut Kennern, sogar das Great Barrier Reef in Australien alt aussehen. Die Strände in den Badeorten könnten auch in der Karibik liegen. Der Sand ist weiß und fein wie Staubzucker.

(Bild: Kronen Zeitung)

Das Besondere an einer Reise durch das „neue“ Saudi-Arabien: Die Gastfreundschaft ist authentisch. Selbst auf dem quirligsten Basar bleibt man als Besucher unbehelligt, sprich, kann in Ruhe Datteln oder Pistazien verkosten, beim Feilschen Tee trinken oder sich von Rosenwasser oder Parfüms betören lassen.

Das Sternenmeer in der Wüste und Orient Pur
Am Faszinierendsten ist aber immer noch die Natur selbst. Wer die Chance bekommt, die Nacht in einem Zeltlager in der Wüste zu verbringen, wird den Blick auf den Himmel nie vergessen. Das Sternenmeer breitet sich aus wie eine kitschige Filmkulisse. Lawrence von Arabien lässt grüßen.

Das Reiseland Saudi-Arabien hat so viel zu bieten, ist selbst aber am Beginn einer langen Reise. Infrastrukturprojekte müssen in Windeseile vorangetrieben werden, politische Reformen folgen. Jetzt sind einmal die Orient-Entdecker am Zug – und sie werden nicht enttäuscht sein.

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