Mitglieder der Bürgerinitiative „Lebensraum Zukunft Lustenau - Unteres Rheintal“ fordern Umsetzung von schnellen Maßnahmen: Radarboxen sollen an der Landesstraße installiert, ein Nachtfahrverbot für Lkw eingeführt und sichere Querungen für Radfahrer und Fußgänger geschaffen werden.
Wie schön es sich ohne Durchzugsverkehr leben lässt, durften die Lustenauer zuletzt im Jahre 2016 erfahren - damals war die Rheinbrücke für sieben Wochen gesperrt. Seitdem rollen die Lkw wieder durch die Marktgemeinde. „1200 sind es täglich“, klagt Eugen Schneider, Sprecher der Bürgerinitiative. Seit Jahren ärgern seine Mitstreiter und er sich darüber, dass der Grenzverkehr nicht aufgeteilt wird. Über Widnau und St. Margrethen fahren nämlich nur je 200 Schwerfahrzeuge pro Tag.
Gerechte Aufteilung des Transitverkehrs
„Der Lkw-Verkehr muss Vorarlberg-weit gedacht und gelöst werden“, fordert Schneider. Ein Anfahrtsweg zum Hauptzollamt an der Rheinbrücke durch dicht besiedeltes Gebiet und Öffnungszeiten rundum die Uhr wollen die Lustenauer nicht länger tolerieren. Besonders sauer stoßen den Mitglieder der Bürgerinitiative die Pläne zum Bau der neuen Rheinbrücke auf. Diese soll nämlich am alten Standort errichtet werden. Damit würde das Problem für die kommenden 20 Jahre einzementiert, fürchtet Karina Lechtaler und kündigt Widerstand an: „Ich fürchte, wir werden in den kommenden Jahren öfter auf die Straße gehen müssen!“
Das jahrzehntelange Warten auf eine Umfahrungsstraße haben die Lustenauer satt. „Wir wollen endlich Taten sehen, nicht nur Reden hören“, ärgert sich Lechtaler. Seit rund 20 Jahren kämpft sie für fixe Radarboxen entlang der Landesstraße. Die sind bisher nur in den Gemeindestraßen zu finden. Um diese auf den Landesstraßen L203 und L204 zu installieren, sollten umgehend Gespräche mit der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn aufgenommen werden.
Seit Jahren kämpfen wir für Radarboxen und Schallschutz. Man ignoriert uns und schickt uns im Kreis. Wir wollen endlich Taten sehen, nicht nur Reden hören.
Karina Lechtaler, Mitglied der Initiative
Nicht nur der Lärm durch zu schnell fahrende Lkw und Pkw ist unerträglich, auch die Schadstoffbelastung ist hoch. „Wir fordern Schritte vom Land, am besten in Kombination mit dem Immissionsschutzgesetz-Luft“, ergänzt Schneider. Zudem brauche es weitere sichere Querungshilfen für Fußgänger und Radfahrer.
Täglich passieren 1200 Lkw die Landesstraße (L203)Die Lustenauer fordern einen neuen Standort für die neue Rheinbrücke. Eugen Schneider und Karina Lechtaler am Engelkreisverkehr.
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