Johann Gartner wurde wie erwartet zum Interims-Präsidenten des ÖFB gewählt. Wie Marc Janko und Sebastian Prödl die Zukunft des Fußballbunds sehen:
Johann Gartner tritt wie erwartet die Nachfolge von Gerhard Milletich an, der 71-jährige Niederösterreicher übernimmt bis zu einer außerordentlichen Hauptversammlung, die im Mai oder Juni stattfinden soll, interimistisch das Präsidenten-Amt im ÖFB.
Diese „Baustelle“ wurde gestern relativ schnell vom Präsidium geschlossen, viele andere bleiben - was viele, denen Österreichs Fußball am Herzen liegt, bedauern. Wie jene zwei klugen Köpfe, die jahrelang den Teamdress trugen und sich so ihre Gedanken machen:
„Es tut mir echt weh, was da abgeht“, sagt etwa Marc Janko (70 Länderspiele, 28 Tore), „ich will auch keinesfalls als Besserwisser dastehen, aber ich habe Österreichs Fußball viel zu verdanken, daher denke ich oft darüber nach, was man besser machen, ändern könnte, melde mich deswegen auch zu Wort.“ Einiges fiel Janko auf und auch ein: „Ich glaube, dass die Strukturen im ÖFB wenig mit Profitum zu tun haben, darunter leidet letztendlich der Sport. Es gehört endlich etwas geändert, ich sehe nun die große und einmalige Chance für neue Impulse. Wenn nicht jetzt, wann dann?“
„Macht abgeben“
Wobei Janko eines klar ist: „Die Landespräsidenten müssen bereit sein, Macht abzugeben, derzeit tun sie sich ja ohnehin selbst keinen großen Gefallen mit der Art und Weise, wie im Präsidium agiert wird. Ist man dazu bereit, dann kann im ÖFB etwas bewegt werden.“
Ähnlich sieht es auch Sebastian Prödl (73 Länderspiele, 4 Tore): „Ich habe mich beim ÖFB immer wohlgefühlt, aber jeder sieht, dass das System an sich und in sich zusammenfällt. Es ist eigentlich eine eigenartige Zeit, sportlich konnte man mit Ralf Rangnick einen Topmann als Teamchef gewinnen, in derselben Periode tritt der Präsident zurück - das ist eigentlich irrwitzig.“
Was die Zukunft betrifft, sieht Prödl viele Chancen für den ÖFB („ich bekomme durch meine Tätigkeit beim UEFA-Managementkurs mit, dass Österreichs Verband international gut angesehen ist“): „Diejenigen, die die Segel gesetzt haben, müssen aber bereit sein, die Segel neu setzen zu lassen!“
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