"Die absichtliche Vorschiebung viel zu hoher und falscher Horrorzahlen ist ganz offensichtlich nur ein hinterlistiger Weg der Politik, um nach Zugangsbeschränkungen zu schreien und die Bevölkerung für dumm zu verkaufen", so das ÖH-Vorsitzteam.
Die ÖH stützt sich dabei auf die Angaben von sieben großen Unis. Dabei zeige sich, dass nur ein Teil der Voranmeldungen wirklich neue Studenten betrifft: So sind etwa unter den rund 2.800 Vorangemeldeten an der Uni für Bodenkultur in Wien nur 1.800 potenzielle Studienanfänger. Der Rest sind Studenten, die ihr Studium wechseln bzw. sich für den Master vorangemeldet haben. An der Uni Innsbruck sind nur rund 3.800 der 5.500 Vorangemeldeten Erstzugelassene, an der Uni Salzburg sind es rund 1.900 von bisher 2.900 Vorangemeldeten, an der Uni Klagenfurt rund 1.300 von 2.600.
Wien: 22.000 Personen für 29.000 Studienfächer angemeldet
Außerdem gebe es "wenig überraschend" Abweichungen zwischen der Zahl vorangemeldeter Personen und der vorangemeldeten Studien: An der Uni Wien haben sich demnach rund 22.000 Personen für 29.000 Studienfächer vorangemeldet. Durch die neue Regelung ist nur noch in jenen Fächern eine Inskription möglich, für die man sich auch vorangemeldet hat. Die Boku etwa hatte deshalb ihren Studenten geraten, sich im Zweifelsfall für mehrere Studien voranzumelden.
Die ÖH rechnet mit einer weiteren Verzerrung der Zahlen aufgrund der Tatsache, dass die Prüfungen in den zugangsbeschränkten Studien wie Publizistik oder Psychologie erst nach Ende der Voranmeldungsfrist stattfinden. Viele könnten sich deshalb für den Fall, dass sie nicht aufgenommen werden, sicherheitshalber auch für andere Fächer vorregistriert haben.
"In Zukunft Schikanen unterlassen"
"Das Voranmeldeprojekt von Wissenschaftsminister Töchterle ist offensichtlich gescheitert", so das Fazit des ÖH-Vorsitzes aus "Grünen und Alternativen StudentInnen" (GRAS), "Verband Sozialistischer Student_innen" (VSStÖ), "Fachschaftslisten" (FLÖ) und dem "Fachhochschul-Klub Fraktion Engagierter Studierender" (FEST). "Wir fordern, dass in Zukunft solche Schikanen unterlassen werden und endlich mehr Geld zur Hochschulfinanzierung gefordert und bereitgestellt wird", pocht die ÖH auf eine Erhöhung der Mittel für den tertiären Bereich auf zwei Prozent des BIP.
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