Gesetz liegt vor

Moskau stellt in besetzten Gebieten die Zeit um

Die besetzten Gebiete der Ukraine sollen „in naher Zukunft“ auf die Moskauer Zeit umgestellt werden. Das verkündete das russische Ministerium für Industrie und Handel auf seinem offiziellen Telegram-Kanal. Der Unterschied zwischen der Kiewer und der Moskauer Zeit beträgt bisher eine Stunde.

In Moskau ist es aktuell zwei Stunden später als in Österreich - aktuell deshalb, weil es in dieser Zeitzone keine Umstellung auf die Sommerzeit gibt. Insgesamt gibt es in Russland sieben Zeitzonen, die sich im Vergleich zu Österreich um bis zu 13 Stunden unterscheiden. 

Gesetzesentwurf vorgelegt
Die Moskauer Zeit sollen nun auch die besetzten Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson bekommen. Zumindest kündigte das russische Ministerium für Industrie und Handel dieses Vorhaben auf seinem offiziellen Telegram-Kanal an. „Die schrittweise Angleichung der russischen Gesetzgebung wird nach der Aufnahme der vier neuen Einheiten in die Russische Föderation fortgesetzt. In naher Zukunft werden die Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson in die zweite Zeitzone einbezogen, in der die Moskauer Zeit gilt“, heißt es in dem Bericht laut TASS. Der entsprechende Gesetzesentwurf sei der russischen Regierung bereits vorgelegt worden.

Zuvor galt in allen vier Regionen die Kiewer Zeit. Dort ist es eine Stunde später als in Österreich, eine Zeitumstellung auf die Sommerzeit gibt es. Die neuen Gebietskörperschaften haben laut der staatlichen Nachrichtenagentur TASS bereits „de facto Moskauer Zeit“, der neue Gesetzesentwurf würde diese Ordnung aber normativ festlegen. Um von der Kiewer auf die Moskauer Zeit zu kommen, müssen die Uhren eine Stunde vorgestellt werden.

Ankündigung vor Monaten
„Moskau ist das Zentrum der Zeit in der Region Cherson“, hatte der im Gebiet Cherson eingesetzte stellvertretende Verwaltungschef bereits vor Monaten gesagt. In den eroberten Teilen der Saporischschja-Region im Osten der Ukraine soll die russische Zeit noch früher eingeführt worden sein.

Der russische Präsident Wladimir Putin annektierte die vier Regionen im Oktober per Gesetz. Im September wurden Scheinreferenden über den Beitritt zu Russland durchgeführt.