Am Grazer Franz-Josef-Kai brauchen Autofahrer dieser Tage starke Nerven. Die ÖVP übt scharfe Kritik an der Verkehrsstadträtin.
Die Strecke zwischen Andreas-Hofer-Platz und Keplerbrücke ist seit jeher ein stauträchtiges Verkehrs-Nadelöhr, doch heuer scheint der rund ein Kilometer lange Weg für Autofahrer zu einer besonders zermürbenden Geduldsprobe zu werden, gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit.
Ein Fahrstreifem musste breiterem Radweg weichen
Zahlreiche Leser haben sich an die „Krone“ gewandt und ihrem Unmut Luft gemacht. Tenor: Durch den verbreiterten Radweg hat sich die Situation noch verschlimmert. Vor gut einem Monat wurde der neue rund 200 Meter lange Radweg-Abschnitt eröffnet. Das Projekt ist Teil der „Rad-Offensive“ des Landes und der Stadt Graz. Für die großzügige Neugestaltung zugunsten von Radlern und Fußgängern sind 20 Parkplätze und ein Fahrstreifen weggefallen.
Gerade jetzt zu Weihnachten, wo die Menschen Gott sei Dank ihre Einkäufe noch in der Innenstadt tätigen, muss man die Sinnhaftigkeit des Umbaus am Kaiser-Franz-Josef-Kai hinterfragen.
Kurt Hohensinner, Grazer ÖVP-Obmann
In die Kritik der Autofahrer reiht sich auch die Grazer ÖVP ein: „Das Prestigeprojekt von Verkehrsstadträtin Judith Schwentner zieht vor allem mehr Stau, mehr Feinstaub, mehr Ärger in der Grazer Innenstadt nach sich. Gerade jetzt zu Weihnachten stauen sich die Autos von der ÖGK bis zur Keplerbrücke und darüber hinaus“, heißt es aus den Reihen des VP-Gemeinderatsklubs.
Chef-Verkehrsplaner sieht kein Problem
Mit konkreten Zahlen lässt sich eine Zunahme der Stau-Problematik aber nicht belegen. Wolfgang Feigl, Leiter der Verkehrsplanung in Graz, sagt sogar: „Die seit Jahren im vorweihnachtliche Verkehr eingelangten Beschwerden an dieser Stelle haben sich heuer erstmals nicht wiederholt.“ Zudem sei im Zuge der Umgestaltung die Ampelschaltung sogar im Sinne der Autofahrer optimiert worden, ebenso wie die Ausfahrt aus der Kastner-Garage.
Ungeachtet dessen ist der Umbau für ÖVP-Obmann Kurt Hohensinner nicht geglückt: „Der von uns schon oft geforderte Gesamtplan fehlt völlig. Wir wollen ein Miteinander aller Verkehrsteilnehmer und keine ideologisch motivierte Klientelpolitik, die keinen Sinn ergibt.“
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