Gender Pay Gap

Immer noch weniger Geld für Frauen in Österreich

Politik & Wirtschaft
03.03.2022 13:04

Pünktlich zum anstehenden Frauentag wurden am Donnerstag erste Ergebnisse zur Angleichung des Pensionsalters vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) und Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA) vorgestellt. Die Anpassung bedeute nicht automatisch höhere Pensionen für Frauen. Auch beim Gehalt verdienten Frauen im Jahr 2020 immer noch knapp ein Fünftel weniger als Männer, zeigen neue Daten der Statistik Austria.

Aktuell zählt Österreich mit einem Wert von 24,9 Prozent im sogenannten Gender Pay Gap zu den negativen Spitzenreitern. Zusätzlich können Ausbildungsgrad oder Krisen auf dem Arbeitsmarkt den Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen beeinflussen. „Ginge es rein nach der formalen Ausbildung, dann müssten Frauen bereits mehr verdienen als Männer“, schreibt die Statistik Austria. 

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Ginge es rein nach der formalen Ausbildung, dann müssten Frauen bereits mehr verdienen als Männer.

Statistik Austria

Angleichung des Antrittsalters
Die Unterschiede am Arbeitsmarkt spiegeln sich auch in der Höhe der Pensionen wider. 2024 soll die Angleichung des Antrittsalters in Österreich starten. Heißt konkret: Das Antrittsalter von Frauen wird von 60 Jahren an die für Männer geltenden 65 Jahre angepasst. Derzeit ist die Altersarbeitslosigkeit unter Frauen noch deutlich höher als bei Männern und kann im Einzelfall zu einem niedrigeren Pensionsbezug führen. Auch die Betriebe seien noch nicht wirklich auf die Anhebung des Frauenpensionsalters vorbereitet, stellte Ingrid Mairhuber (FORBA) fest. Es gebe kaum Maßnahmen.

2021 war laut Mairhuber die Arbeitslosigkeit von 55- bis 59-jährigen Frauen mit 8,3 Prozent im Handel oder 20,5 Prozent in der Gebäudereinigung sehr hoch im Vergleich zu anderen Branchen. Zusätzlich seien Frauen mit Unterbrechungen, Teilzeitarbeit für Kinderbetreuung oder Pflege schlechter im Arbeitsleben verankert. Teilzeit wird nach wie vor überwiegend von Frauen ausgeübt und lag im Jahresdurchschnitt 2020 bei 47,3 Prozent. Bei Männern lag sie bei knapp 10 Prozent. 

Deutliche Unterschiede in den Arbeitsbereichen
Bisher hat sich keine Besserung in den letzten Jahren abgezeichnet. Der Direktübertritt einer Anstellung in die Pension bei Frauen war sogar rückläufig. 2019 waren es laut FORBA nur mehr 48,1 Prozent der unselbstständig Erwerbstätigen. Hier zeigen sich deutliche Unterschiede nach Arbeitsbereich und Betriebsgröße. Beispielsweise ging nur ein Drittel aller Frauen in der Hotellerie/Gastronomie direkt in Pension. In der Verwaltung sind es im Vergleich knapp über zwei Drittel.

Aktuelle Daten des Dachverbands der Sozialversicherungsträger zeigen, dass die durchschnittliche Alterspension bei den Frauen im Jahr 2020 1219 Euro und bei den Männern 2104 Euro brutto pro Monat war. 

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