Ein jüngeres Einstiegsalter für die Ausbildung, Quereinsteiger und pensionierte Kräfte: Die Vorschläge zur Lösung der Gesundheits-Krise sind vielfältig. Ein Dauerthema: das Gehalt.
Wer in Salzburg eine Friseurlehre anfängt, bekommt im ersten Lehrjahr rund 600 Euro. Im dritten Lehrjahr sind es bereits etwa tausend Euro. Bei einem Elektriker gibt es mehr Geld – im vierten Lehrjahr schon bis zu 1800 Euro brutto. „Wir brauchen auch bei der Pflegeausbildung eine gestaffelte Bezahlung“, fordert Andreas Haitzer, Bürgermeister von Schwarzach. Jüngst musste in Schwarzach ein Ausbildungskurs zum Pflegeassistenten abgesagt werden, weil es zu wenige Bewerber gab.
Bund plant ein Paket zur Reform der Ausbildung
Der Bund plant zurzeit eine Reform des Pflegesystems – auch die Ausbildung soll verändert werden und mehr potenzielle Interessenten ansprechen. So will die Regierung dem Pflegekräftemangel entgegenwirken. Was die Salzburger SPÖ in diesem Zusammenhang fordert: Dass der Start in eine Pflege-Ausbildung schon ab 15 Jahren möglich ist. Außerdem sind sie für eine gestaffelte Bezahlung während der Ausbildung. So soll jemand im dritten Ausbildungsjahr mehr Geld bekommen, als im ersten Jahr. Die, die schon weiter in der Ausbildung sind, sollen somit deutlich mehr als 600 Euro pro Monat erhalten.
Die Salzburger Träger bemühen sich sehr intensiv, Quereinsteiger und Pensionierte in die Pflege zu holen. Da haben wir schon auch gute Möglichkeiten und gerade bei den pensionierten Mitarbeitern auch schon einige Erfolge. Diese können dann auch einfach tageweise zurückkommen.
Martina Berthold, Landesrätin (Grüne)
Die zuständige Landesrätin Andrea Klambauer (Neos) sieht zusätzlich noch andere Möglichkeiten, wieder mehr Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern: Sie setzt auf Berufsumsteiger und pensionierte Mitarbeiter. „Die Salzburger Träger bemühen sich sehr intensiv, Quereinsteiger und Pensionierte in die Pflege zu holen. Da haben wir schon auch gute Möglichkeiten“, sagt sie.
900 Pflegekräfte fehlen bis 2030
Landesvize-Stellvertreter Christian Stöckl stellte am Dienstag weitere Maßnahmen gegen den Pflegekräftemangel in Salzburg vor. Neue Lehrgänge mit Schwerpunkt Seniorenheime und finanzielle Mittel sollen die Ausbildung in den kommenden Jahren unterstützen. Doch trotz vieler neuer Pflegekräfte werden laut Bedarfserhebung noch 900 Fachkräfte bis 2030 gesucht. Seit 2019 werden pro Jahr 100 mehr Kräfte ausgebildet als in den Vorjahen. Diese 450 Pflegemitarbeiter werden aber in den kommenden Jahren weiter aufgestockt werden müssen. Denn: Die Betreuung, vor allem von älteren Menschen, wird zunehmen. Aus heutiger Sicht wird es in Salzburg im Jahr 2030 5900 Fachlräfte geben. Der Bedarf wird aber bei 6800 Fachkräften liegen.
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