Nun steht das Duell an

ÖFB-Legionäre schreiben bei ihren Klubs Geschichte

Fußball International
23.11.2022 06:02

Am heutigen Mittwoch empfängt der Ex-Bundesliga-Kicker Mario Pavelic mit Meister und Cupsieger Zalgiris Vilnius in Litauens erster Liga den ehemaligen Zweitligakicker Philipp Schellnegger mit Kauno Zalgiris. Sportkrone.at sprach vor dem Duell mit beiden ÖFB-„Exoten“ …

"Ich habe mir Vilnius einfach nur auf Google mal angeschaut", scherzte Pavelic. Der vor seinem Engagement keinen Bezug zu Litauen hatte. "Aber es ist eine wirklich schöne Stadt - muss man schon sagen", so der 29-Jährige. Zu vergleichen sei die Hauptstadt mit allen Bezirken innerhalb des Wiener Gürtels, bei den Außenbezirken sei "noch ein bisschen Aufholbedarf."

Auch Schellnegger, seit September als erster Österreicher bei Kaunas Zalgiris und schreibt damit heimische Fußballgeschichte, musste sich nicht großartig umstellen, hat sich bereits gut eingelebt. Obwohl Kaunas zu seiner vorherigen Station Amstetten als Metropole bezeichnet werden darf: „Ich habe aber auch schon ein paar Jahre in Graz (GAK, Anm.) gespielt und diese beiden Städte haben circa die gleiche Größe.“

„Ich wollte einmal etwas erleben im Fußball“
Pavelic hat heuer zum 75-Jahr-Jubiläum von Zalgiris Vilnius sowie 100 Jahre litauischer Fußball vorzeitig zum zweiten Mal Cup sowie Liga gewonnen. Für die Grün-Weißen war es der zehnte Meistertitel, der den ersten Stern zur Folge hatte. Ein weiterer Erfolg: Das Erreichen der Conference League. Damit ist zum allerersten Mal Litauens Fußball in einer europäischen Gruppenphase vertreten - "historisch, ein super Jahr!"

Schellnegger hingegen pokerte nach einer starken Saison bei Amstetten (neun Tore, sieben Assists) hoch, verlängerte seinen Vertrag nicht und war anschließend knapp drei Monate vereinslos: "Es war sehr anstrengend, man wartet eigentlich immer, dass das Handy läutet und trainiert allein daheim." Rückblickend gesehen, bereut er Nichts: "Ich wollte mich sportlich verändern, schon immer ins Ausland. Ich war immer offen - ziemlich egal - in welches Land es geht. Dass ich Litauen gefunden habe, war für mich wirklich super - ich wollte einmal etwas erleben im Fußball." Zuvor hatten sich Engagements bei Kapfenberg oder dem deutschen Drittligisten Zwickau nach Erstgesprächen zerschlagen.

Gelingt die Revanche?
Am heutigen Mittwoch ist es also so weit, es kommt zum zweiten Duell der beiden. Das erste, jenes im Cup-Halbfinale, entschied Pavelic für sich. Er kam wie auch schon die gesamte Saison auf der Innenverteidigerposition zum Einsatz: „Anfang des Jahres wurde ein Innenverteidiger verkauft und sie haben sich sehr schwergetan, die Position nachzubesetzen. Dann wurde ich gefragt, ob ich mir das vorstellen kann. Ich bin mehr so der Filigranere, Technischere, mein Kollege der Robustere.“ Müsste er sich entscheiden, würde er dennoch seine angestammte Rechtsverteidigerposition wählen. Zum kommenden Duell: „Sie spielen jetzt auch noch um die internationalen Plätze und brauchen Punkte, heißt: Sie werden diesmal motiviert sein. Generell geht’s da immer voll ab.“

Das bestätigte auch sein Landsmann Schellnegger, mittlerweile Stammspieler: "Ich hoffe, dass uns die Revanche gelingt." Er kam beim Cup-Spiel für die letzten neun Minuten plus Verlängerung von der Bank - die einzigen 39 Minuten, die sich die beiden je am Feld gegenübergestanden sind. Auch miteinander hat man bis dato noch nie gekickt.

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„Ich bin in Gesprächen mit dem Klub, habe Stand jetzt noch nicht verlängert. Ich habe andere Klubs auf mich aufmerksam gemacht. Denn die litauische Liga ist jetzt nicht so spannend“.

ÖFB-Legionär Mario PAVELIC

Beide Verträge laufen aus
Damit es auch kommende Saison zu ÖFB-Duellen in Litauen kommt, müssten die zwei ihre Option auf eine Verlängerung ziehen. Sonst laufen beide Arbeitspapiere mit Ende der Saison aus. "Ich bin in Gesprächen mit dem Klub, habe Stand jetzt noch nicht verlängert", so Pavelic. Einen Wechsel macht er von seiner zukünftigen Position abhängig: "Ich habe andere Klubs auf mich aufmerksam gemacht. Denn die litauische Liga ist jetzt nicht so spannend".

Auch bei Schellnegger gibt es noch keine Tendenzen: "Wir wollen unter die ersten Drei kommen und uns für die Conference-League-Qualifikation qualifizieren - davon hängt für den ganzen Verein, aber auch für mich, sehr viel ab." Derzeit ist für Kaunas Zalgiris als Dritter sowohl Platz fünf als auch der Vizemeistertitel drin. International war der 25-Jährige noch nie vertreten: "Das war für mich ein cooles Zuckerl bei dem Verein, dass da die Möglichkeit ist, dass man international mal eine Qualifikation spielt."

ÖFB-Team bei beiden kein Thema
Mit der Bundesliga ließe sich Litauens Oberhaus nicht vergleichen. "Da ist sie schon schwächer. Nur vier von den zehn Klubs (Vilnius, Kaunas, Panevezys, Hegelmann) könnten sich in der Bundesliga durchsetzen", so Pavelic‘ Vergleich. Und was sagt Schellnegger? "Ich habe bis jetzt nur in der zweiten Liga gespielt. Wenn ich die vergleiche, würde ich sagen, dass es technisch schon viel besser ist, spielerischer, dafür weniger Hin und Her, also nicht so temporeich und körperlich hart wie in Österreich."

Trotz des Legionär-Status ist für beide das Nationalteam kein Thema. "Da muss man schon realistisch bleiben. Wir haben Topspieler und die spielen alle in Top-Ligen, das ist nicht einmal annähernd vergleichbar mit der litauischen Liga.", so Pavelic, verweist aber auf Christopher Trimmel, der erst mit 32 Jahren rot-weiß-roter Dauergast wurde: "Es kann schnell gehen im Fußball." Auch für Schellnegger ist eine Einberufung "weit weg". Und wenn er dann einmal international für Furore sorgen sollte? "Da bin ich auch noch weit weg, aber ich glaub nicht einmal dann ...“

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