Stichwahl in Höchst

Schuster-Burda knüpfte Kandidatur an Bedingungen

Nachrichten
21.11.2022 16:31

Laut einem der „Krone“ vorliegenden Schreiben an Ex-Ortschef Sparr sollten Angriffe des Fraktionskollegen Hirt aufhören. Dieser hatte die jetzige ÖVP-Bürgermeister-Kandidatin und Bildungsreferentin der Ortspartei laufend öffentlich kritisiert.

In der Politik Bedingungen an die eigene Kandidatur zu knüpfen, ist im Grunde genommen nichts Verwerfliches. Manchmal kann die Optik einer solchen Bedingung allerdings etwas schief wirken.

So auch in Höchst. Einem der „Krone“ vorliegenden Brief zufolge wollte ÖVP-Bürgermeister-Kandidatin Heidi Schuster-Burda sicher gehen, nicht weiter von einem Mitglied der eigenen Fraktion öffentlich heftigst kritisiert zu werden.

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Der Brief war mein verzweifeklter Versuch zu signalisieren, dass ich wirklich nicht mehr kann.

Heidi Schuster-Burda, Bürgermeister-Kandidatin Höchst

An den damaligen Bürgermeister Herbert Sparr schrieb sie deshalb am 21. Juni, nur dann als Nachfolgerin zur Verfügung zu stehen, wenn Fraktionskollege Bernhard Hirt sein Mandat in der Gemeindevertretung zurücklegt. Eine Zusammenarbeit mit Hirt käme für sie „unter keinen Umständen in Frage“.

Wörtlich schreibt Schuster-Burda: „Sollte er dieser Aufforderung bis Ende Juni nicht nachkommen, trete ich mit 30. Juni 2022 von all meinen Funktionen in der Gemeinde zurück.“

Schuster-Burda spricht von erreichter Schmerzgrenze
Klingt nach Erpressung, sei es aber nicht gewesen, versichert die Bürgermeister-Kandidatin auf Nachfrage: „Es war vielmehr mein verzweifelter Versuch zu signalisieren, dass ich wirklich nicht mehr kann“, so die 55-Jährige. Ihre absolute Schmerzgrenze sei erreicht gewesen.

Von Erpressung spricht auch Sparr nicht im Gespräch mit der „Krone“. Er sei nach dem Lesen betroffen gewesen. „Ich kannte es ja, laufend in der Gemeindevertretung schlecht geredet zu werden“, springt der frühere Gemeindechef für seine Favoritin als Bürgermeister-Kandidatin in die Bresche.

Persönliche Gespräche glätteten die Wogen
Als Konsequenz habe er Gespräche mit Schuster-Burda und Hirt geführt. Danach sei Ruhe in der Fraktion eingekehrt. Das bestätigt auch Schuster-Burda: „Beste Freunde werden Bernhard Hirt und ich nicht mehr. Ich freue mich aber, dass mittlerweile eine ruhige Zusammenarbeit möglich ist.“

Für Sparr stimmt die Entscheidung für die Kollegin als Nachfolgekandidatin nach wie vor. Hirt war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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