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Aufnahmestopp für Asylzentrum in Spielfeld

Steiermark
17.11.2022 17:00

400 Flüchtlinge lassen das Grenzmanagement in Spielfeld aktuell aus allen Nähten platzen. Die Polizei fühlt sich im Stich gelassen. Landeshauptmann Drexler verspricht Abhilfe und kritisiert europäisches Asylsystem scharf.

Nichts geht mehr! Über 400 Flüchtlinge befinden sich aktuell in Spielfeld. Damit hat man nun endgültig die Grenzen des Machbaren erreicht. Deshalb wurde ein Aufnahmestopp über das Asylzentrum verhängt, denn ursprünglich war die Anlage für nur 100 Personen konzipiert. „Aktuell haben wir keine Neuankünfte, das ist so mit dem Verteilzentrum im Burgenland und dem Innenministerium vereinbart“, sagt Robert Pontesegger, Presseoffizier der Polizeidirektion Steiermark.

Die steirische Exekutive fühlt sich im Moment in Spielfeld ziemlich alleine gelassen: Man „spielt“ quasi Hausmeister, gibt das Essen aus und ist auch Security. „Aber es muss klar sein, dass die Polizei allein dieses Problem nicht lösen kann“, stellt Pontesegger klar. Deshalb gab es gestern auch einen Gipfel mit BBU (Bundesbetreuungsagentur), Caritas und Rotem Kreuz. „So wie es aussieht, kommt es bald zu einer Entlastung für die steirischen Polizistinnen und Polizisten - und dafür ist es auch höchste Zeit“, sagt ÖVP-Landeshauptmann Christopher Drexler.

Gemeinsam mit Landesrätin Doris Kampus, Bürgermeister Reinhold Höflechner und Vize-Polizeichef Joachim Huber machte er sich ein Bild von den Zuständen in Spielfeld. „Diese Zelte dürfen nicht zu einem Dauerzustand werden. Aber es zeigt sich auch immer deutlicher, dass das Asylsystem missbraucht wird und in der bestehenden Form versagt hat. Wenn in Österreich die zweitmeisten Asylwerber in der ganzen EU ankommen, dann kann es so nicht weitergehen.“

Fast ausschließlich junge Männer in Spielfeld
Mangels Quartieren müssen die Flüchtlinge aktuell übrigens bis zu zehn Tage in Spielfeld betreut werden. „Im Schnitt ist es aber deutlich weniger lange“, sagt Pontesegger. Die Verunsicherung in der Bevölkerung könne man nachvollziehen, laut Exekutive gab es bis dato aber noch keine polizeilichen Probleme. Dass in Spielfeld übrigens fast ausschließlich junge Männer anzutreffen sind, liegt daran, dass Frauen, Kinder und ältere Menschen in eigenen Einrichtungen registriert werden. 

„Situation nicht mehr bewältigbar“
Für den Landeshauptmann ist jedenfalls klar: „Die Situation ist hier aber nicht mehr bewältigbar. Ich appelliere dringend an die Bundesregierung Spielfeld und die Steiermark zu entlasten und für eine bessere Verteilung zu sorgen!“ In die selbe Kerbe schlägt auch Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ): „Die Situation hier in Spielfeld ist inakzeptabel. Die Bundesregierung ist daher dringend gefordert, Abhilfe zu schaffen und damit auch die Bevölkerung in Spielfeld und der Region zu entlasten. Diese Forderung werden wir auch zum Thema der Flüchtlingsreferentenkonferenz mit dem Innenminister in der nächste Woche machen.“

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