Oberösterreichs Betriebe suchen händeringend Mitarbeiter. Doch wer kann in Zeiten, die geprägt von Unsicherheit sind, punkten? Firmen mit Jobs „um’s Eck“, sagt Expertin.
Den 542 Lehrstellensuchenden standen im Oktober in Oberösterreich 2326 offene Lehrstellen gegenüber. „Auf einen Bewerber kamen damit im Schnitt vier Ausbildungsplätze“, sagt Erich Frommwald, Obmann der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Oberösterreich, zu der Situation, die nur eine der Auswüchse des Fachkräftemangels ist.
Bestehenden Mitarbeitern werden Flexibilität und Überstunden abgerungen, weil bei vollen Auftragsbüchern zu wenig Personal da ist. Von „Leidensdruck“ spricht Frommwald und davon, dass dieser „rasch reduziert werden muss“. 32.726 Jobs waren laut AMS Oberösterreich im Oktober unbesetzt.
Aus Kantinen werden Restaurants
Längst herrscht ein enormer Wettbewerb unter den Betrieben. Auf Empfehlungsmarketing, bei dem Mitarbeitern Prämien bezahlt werden, wenn diese neue Kollegen anwerben, wird wieder verstärkt gesetzt. „Die Firmen gehen auf die Mitarbeiter zu“, weiß auch Claudia Kraupatz, Personalberaterin bei Iventa in Linz. Das „Zugehen“ passiert auch mit verändertem kulinarischen Angebot: Aus Kantinen werden Restaurants.
Die aktuelle Unsicherheit senkt die Wechselbereitschaft, stellt Kraupatz fest. Was dennoch derzeit zieht? „Eine geografisch günstigere Lage. Für einen Job direkt um’s Eck wird sogar weniger Gehalt in Kauf genommen.“
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