Die Figur hat etwas damit zu tun, ob wir eine Verkühlung bekommen oder nicht. Lesen Sie, was dem Immunsystem fehlt, wenn die Waage zu wenig Gewicht anzeigt und wie Sie es wieder stärken können.
Über ihr Immunsystem machen sich die meisten Menschen keine Gedanken - so lange es funktioniert. Sie glauben, es arbeitet ohnehin brav und schützt sie mal mehr, mal weniger gut vor Krankheitserregern. Dass aber das Körpergewicht eine entscheidende Rolle für die Funktion spielt, wissen viele nicht.
„Nur wer ausreichend isst, kann seinem Immunsystem die notwendigen Bausteine zur Verfügung stellen“, erklärt Mag. Angelika Kirchmaier, MMSc., ernährungsmedizinische Beraterin aus Hopfgarten (Tirol) in ihrem neuen Buch „Mein knackig-frisches Immunsystem“, das vor kurzem im Tyrolia-Verlag erschienen ist.
Zu schlanker Körper hat kaum Reserven für ein stabiles Immunsystem
Zu diesen Komponenten zählen zum Beispiel Eiweiße, Vitamine und Mineralstoffe. Fehlen einzelne oder mehrere, fallen wichtige Teile der Abwehrkräfte aus - mit der Folge, dass sie in der Wirkung nachlassen. Ein zu dünner Körper verfügt also über zu wenig Reserven und zu wenig Bausteinen für ein stabiles Immunsystem. Untergewicht bei einem Erwachsenen (!) definiert die Weltgesundheitsorganisation als solches, wenn ein Body-Mass-Index von 18,5 oder darunter vorliegt.
Was passiert bei zu wenigen Fettzellen?
„Die bedeutsamen T-Lymphozyten reduzieren sich. Dabei handelt es sich um eine Untergruppe aus der Kategorie der weißen Blutkörperchen. Sie sind ein essenzieller Bestandteil der erworbenen Abwehr und damit unter anderem am Immunaufbau nach einer Impfung beteiligt. Mitverantwortlich für den sinkenden T-Lymphozyten-Spiegel scheint ein Mix aus verschiedenen Faktoren zu sein“, berichtet Mag. Angelika Kirchmaier.
„So spielt zum Beispiel das Sättigungshormon Leptin eine Rolle, das im Fettgewebe gebildet wird und mit der Funktion der T-Lymphozyten in Verbindung steht. Ist zu wenig Fettgewebe vorhanden, sinkt die Leptinproduktion und damit die Power der T-Lymphozyten. Auch Insulin, das Hormon, das den Zucker und damit die Energie aus dem Blut in die Zellen schleust, nimmt ab, wenn man zu wenig isst. Auf den T-Zellen finden sich aber Insulinrezeptoren, das heißt, um die T-Zellen richtig ankurbeln zu können, benötigt der Körper Insulin.“ Zusätzlich kann ein Mangel an Mikronährstoffen, zum Beispiel Eisen, Zink oder Jod, Infektionen fördern, da diese Wirkstoffe als Bausteine des Immunsystems dienen.
Zunehmen - wie es klappen kann
Wichtig wäre, sich so rasch wie möglich einem Arzt anzuvertrauen bzw. mit einer entsprechenden Ernährungstherapie bei einem Diätologen zu starten. „Wer (zu) spät agiert, hat schlechtere Chancen, das Gewicht und damit die Abwehrkräfte wieder zu stabilisieren“, weiß Mag. Angelika Kirchmaier aus ihrer Praxis. „Mit einer geschickten Kombination aus verschiedenen Eiweißen und einer gezielten Auswahl an wirkstoffreichen Lebensmitteln lässt sich die Funktion des Immunsystems in vielen Fällen deutlich verbessern“, macht sie Betroffenen Mut, rasch gegenzusteuern.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.