Alle Jahre wieder kommt im Herbst der Tag, ab dem Frauen in der Steiermark statistisch gesehen ohne Lohn arbeiten. Der „Equal Pay Day“ fällt dieses Jahr auf den 26. Oktober. Frauen verdienen um 18,2 Prozent weniger als Männer.
Beinahe 20 Prozent weniger: Das ist der Unterschied bei Gehältern zwischen Steirerinnen und Steirern. Für diese Berechnung stellt die Arbeiterkammer alle unselbstständigen, das ganze Jahr lang Vollzeit beschäftigten Arbeitnehmer gegenüber und vergleicht sie nach Geschlecht.
Männer hinken bei Kindererziehung hinten nach
Die Gründe für die klaffende Lücke sind vielfältig. Einerseits arbeiten Frauen eher in Branchen, die schlechter bezahlt sind - etwa im Sozial- oder Dienstleistungsbereich. Ein zweiter Grund: Während Frauen durch Schwangerschaften ausfallen und oft Jahre in Elternteilzeit bleiben, ergreifen Männer ihre Chancen und steigen beruflich auf. Den größten Gehaltsunterschied findet man zwischen Müttern und Vätern.
Und dann bleibt da noch der Faktor Sexismus. Oft genug fallen Frauen um Hunderte Euro um, auch wenn sie gleich qualifiziert sind - eben nur, weil sie Frauen sind. Laut Arbeiterkammer-Expertin Bernadette Pöcheim ist dieser unerklärliche Rest für bis zu 13 Prozent den Lohnunterschiedes verantwortlich.
Steiermark liegt im Mittelfeld
Im Bundesländer-Vergleich liegt die Steiermark mit einer Einkommens-Differenz von 18,2 Prozent übrigens im Mittelfeld. In Vorarlberg beträgt der Unterschied ganze 24,7 Prozent, in Wien „nur“ 12 Prozent.
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