Dürre in den USA

Pegel des Mississippi auf ein Rekordtief gesunken

Ausland
24.10.2022 15:44

Der Pegel des knapp 3800 Kilometer langen Mississippi ist als Folge einer seit Monaten anhaltenden Dürre in den USA auf ein Rekordtief gesunken. Ein jüngst nahe Tiptonville im US-Bundesstaat Tennessee entstandenes Drohnenvideo (siehe oben) zeigt, das zum größten Teil ausgetrocknete Flussbett. In den kommenden Wochen, so die Prognose von Meteorologen, sollen die Wasserstände noch weiter sinken.

Die derzeit sichtbaren Sandbänke bei Tiptonville befinden sich unter normalen Bedingungen vollständig unter Wasser. Fehlende Niederschläge in weiten Teilen der USA führten zu Rekordtiefständen bei den Pegeln des Mississippi und zahlreicher anderer Flüsse. Und die ohnehin niedrigen Wasserstände sollen in den kommenden Wochen noch weiter sinken, befürchten Experten.

Die Folge: Der Mississippi fällt derzeit vielerorts als Transportweg aus, der Schiffsverkehr ist stark eingeschränkt, Lastkähne bleiben im flachen Wasser in Schlamm und auf Sandbänken stecken. Und das ist nicht die einzige Sorge der Menschen am zweitlängsten Fluss Nordamerikas: Rund 50 Städte entlang des Mississippi beziehen ihr Trinkwasser aus dem Fluss. Die Versorgung der Bevölkerung ist ernsthaft in Gefahr.

Dürre legte historische Fähre frei
Für Historiker hat der Pegeltiefststand aber seine guten Seiten. Durch die Dürre wurde etwa nahe Baton Rouge ein hölzernes Schiffswrack freigelegt. Man vermutet, dass es sich dabei um eine Fähre handelt, die anno 1915 während eines Sturms gesunken ist. Mit ihr wurden zu dieser Zeit - bevor es Brücken über den Fluss gab - Passagiere und Pferdekutschen von einem Ufer des Mississippi zum anderen transportiert.

Die Gefahr, dass der Mississippi ganz austrocknen könnte, besteht laut Angaben des führenden Klimaforschers für den Bundesstaat Louisiana, Barry D. Keim, bestehe aber nicht. „Es würde eine höllische Dürre brauchen, wahrscheinlich eine jahrzehntelang, um den Mississippi vollständig auszutrocknen. Das wird einfach nicht passieren“, sagt er.

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