Kommen nun Änderungen?

Zug rammte Bus: Schwieriger Einsatz für die Retter

Tirol
22.10.2022 08:00

Nach der Horror-Kollision zwischen einem Güterzug und einem Schulbus am Donnerstagmorgen in Tirol geben nun die Einsatzkräfte einen Einblick in ihre Arbeit am Unglücksort. Es war ein schwieriger Einsatz, die Feuerwehren der Umgebung waren gefordert. In Pflach soll sich an den Eisenbahnkreuzungen jetzt etwas ändern.

Andreaskreuz, Stopptafel: Über mehr Sicherheitseinrichtungen verfügen die Bahnübergänge der Außerfernbahn in Pflach nicht. An dem Übergang der L 288, der Kniepaßstraße, kam es, wie berichtet, am Donnerstagmorgen zu dem Zusammenstoß. Die Folgen: Der Buslenker starb, zwei Kinder (11 und 13 Jahre) erlitten schwere Verletzungen. Die Unfallursache ist nach wie vor unklar.

Großeinsatz für Feuerwehren
„Als wir die Alarmmeldung erhielten, wussten wir nicht, was auf uns zukommt“, schildert Kathrin Gruber von der Feuerwehr Pflach, die den Großeinsatz der Wehren von Pflach, Reutte und Breitenwang leitete. „Von der Uhrzeit her konnte es nur ein Güterzug sein“, sagt Gruber. „So gingen wir davon aus, dass zumindest im Zug nur wenige Menschen betroffen sein würden.“

Am Unglücksort bot sich ein schreckliches Bild. Der Zug war weit vorne zum Stehen gekommen, der Bus in der Mitte aufgerissen. „Ein Oberleitungsmast war beschädigt, wir mussten erst auf die Stromabschaltung durch die ÖBB warten, um sicher arbeiten zu können“, erzählt die Einsatzleiterin.

Während die Feuerwehr Reutte die Verletzten barg, kümmerten sich die Florianis aus Pflach um den Brandschutz, Breitenwang übernahm die Einweisung der Notarzthubschrauber.

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75 Feuerwehrleute mit elf Fahrzeugen standen im Großeinsatz. Nach Abschalten des Stroms hatten wir ein besseres Gefühl beim Arbeiten.

Kathrin Gruber, Einsatzleiterin Feuerwehr Pflach

Zehn ungesicherte Übergänge
Zehn unzureichend gesicherte Bahnübergänge gibt es derzeit noch in Pflach. Bei einem legt man sogar Bretter aus, damit Traktoren das Gleis überqueren können. „Fünf davon werden geschlossen, die ÖBB sind am Zug“, sagt der Pflacher Bürgermeister Karl Köck.

Projekte in Warteschleife
Für die übrigen gibt es bereits Projekte für Schrankenanlagen. Die ÖBB mussten die für heuer vorgesehenen Sicherungen an zwei Kreuzungen allerdings aufgrund fehlender Kapazitäten auf Frühjahr 2023 verschieben.

Wann die Todeskreuzung an die Reihe kommt, steht in den Sternen. „Wir benötigen Fremdgrund, die Verhandlungen mit den Grundeigentümern gestalten sich nicht einfach“, sagt ÖBB-Pressesprecher Christoph Gasser-Mair. Bürgermeister Köck will jetzt eine Stellungnahme von den ÖBB einfordern.

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