Zwei Drittel der steirischen Kassen-Zahnärzte sind zwischen 55 und 69 Jahren alt. Die Kammer befürchtet massive Engpässe und ruft Politik wie auch die ÖGK zum Handeln auf.
Die Pensionswelle rollt mit hohem Tempo heran: In zehn Jahren werden zwei Drittel – in absoluten Zahlen sind es 184 – der Kassen-Zahnärzte in der Steiermark in Pension gehen. Schon aktuell gibt es 34 Planstellen, die vermutlich nicht besetzt werden können. Bis 2032 werden es 218 sein. Gleichzeitig steigt der Anteil der Wahlärzte.
„Wir rechnen damit, dass etwa acht oder neun junge Zahnärzte im Jahr nachkommen, die in eine Kassenpraxis einsteigen wollen“, sagt Laurenz Maresch, Sprecher der steirischen Zahnärztekammer. Genug ist das freilich bei weitem nicht. „Wir bräuchten 21 Neuanfänger im Jahr.“
Work-Life-Balance ist gefragt
Bei den Jungen sind Themen wie Work-Life-Balance und Vereinbarkeit mit der Familie – was mit einer Wahlarztpraxis leichter ist – präsent, nicht zuletzt, weil der Beruf weiblicher wird.
Auch bei den Zahnärzten gilt: Der ländliche Bereich wird viel stärker betroffen sein als der Zentralraum um Graz. Vor allem in die Bezirke Liezen, Voitsberg, Bruck-Mürzzuschlag, Hartberg-Fürstenfeld und Deutschlandsberg schauen die Zahnärzte mit Sorge.
Alle Menschen haben einen Zugang zu guter Zahnmedizin verdient
Lorenz Maresch
Einen Lösungsansatz sieht Laurenz Maresch in flexibleren Zugängen - etwa, dass sich junge Ärzte eine Kassenstelle teilen können. Dass es genügend Kassen-Zahnärzte gibt, hält er für entscheidend. „Der soziale Aspekt darf nicht sterben. Alle haben sich einen Zugang zu guter Zahnmedizin verdient - auch Menschen am Land und Ältere, die nicht mehr so mobil sind.“
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