Anschlag auf Schule

Afghanische Frauen protestieren für Bildung

Ausland
18.10.2022 20:13

In der afghanischen Hauptstadt Kabul haben Frauen am Dienstag für ihr Recht auf Bildung protestiert. Auslöser war vor allem ein Anschlag auf eine Privatschule in Kabul, bei dem mehr als 50 junge Menschen ums Leben kamen.

Unter den Todesopfern und mehr als 100 Verletzten waren vor allem Mädchen. Seit dem Anschlag gehen landesweit Menschen für mehr Gleichberechtigung auf die Straße, oft angeführt von jungen Frauen. Am Dienstag forderten ungefähr 30 Demonstrantinnen vor der Universität Kabul erneut Zugang zu Bildung und warfen der Weltgemeinschaft gleichzeitig vor, die Frauen in Afghanistan vergessen zu haben.

Proteste brutal aufgelöst
In sozialen Medien waren Videos von den Protesten zu sehen, die die regierenden Taliban laut lokalen Medien brutal auflösten. Sie zerrten Demonstrantinnen weg, es soll zu Schüssen und Verhaftungen gekommen sein. Studentinnen der Universität Kabul warfen den Taliban sogar vor, sie vergiftet zu haben, um sie von den Protesten abzuhalten. Das wiesen die Taliban wiederum zurück. Laut lokalen Medien wurden die Studentinnen nach den Demonstrationen ihrem Wohnheim verwiesen.

Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 können Mädchen ab der siebenten Klasse nur noch in Privatschulen unterrichtet werden. Der Besuch von Universitäten ist Frauen erlaubt. Befürchtet wird jedoch, dass sich das ändern könnte. Erst kürzlich wurde ein Anschlag auf eine Privatschule in Kabul verübt, die von schiitischen Hazara besucht wurde. Dabei kamen mehr als 50 Menschen ums Leben, mehr als 100 wurden verletzt.

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