Ressourcenmangel

Gefährdungsanzeige! AKH-Primar schlägt Alarm

Wien
05.10.2022 17:42

Seit sechs Jahren versucht der Primar der Urologie im AKH auf Missstände hinzuweisen. Nun wurde eine Gefährdungsanzeige publik.

Die nächste Gefährdungsanzeige aus einem Wiener Krankenhaus wurde am Dienstag vom Primar der Urologie im AKH verschickt. Und der Inhalt ist brisant: Bereits seit sechs (!) Jahren wird regelmäßig schriftlich und mündlich seitens der Universitätsklinik für Urologie auf den fortwährenden Ressourcenmangel hingewiesen und es werden Lösungen vorgeschlagen. Geändert hat sich bis dato aber noch nichts.

„Sukzessiven Verfall pflegerischer Strukturen“
Der Versorgungskollaps habe laut Gefährdungsanzeige, die der „Krone“ vorliegt, vor allem mit „dem sukzessiven Verfall der pflegerischen Strukturen“ zu tun. Seit Februar ist die Abteilung mit Bettenkürzungen von bis zu 71 Prozent konfrontiert. Und das hat Auswirkungen.

So habe sich die Wartezeit auf einen operativen Eingriff massiv verlängert. Bei nicht bedrohlichen Erkrankungen sind es bis zu sechs Monate. Und selbst die adäquate Versorgung von Akutpatienten kann nicht mehr gewährleistet werden.

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Monatelang ist nichts passiert. Gefährdungsanzeigen werden schubladisiert.

Arzt und Betriebsrat Frederic Tömböl

„Öffentlichkeit muss Druck machen“
Besonders schlimm: Die Ärzte haben auch keine Alternative, die Patienten in ein anderes Krankenhaus zu schicken. So wollte die Abteilung am 30. September verhindern, dass Patienten per Rettung kommen - aufgrund der Personalnot. Das hat der Wiener Gesundheitsverbund jedoch untersagt, wegen „der derzeitigen wienweiten Situation“.

„Der Primar hat Hunderte Mails geschrieben. Monatelang ist nichts passiert. Gefährdungsanzeigen werden schubladisiert. Nun muss die Öffentlichkeit Druck machen“, sagt Arzt und Betriebsrat Frederic Tömböl.

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