Am Donaukanal & Co.

Geplünderte Kleiderboxen sorgen für Müllberge

Langfinger haben es auf Container mit Altkleidern abgesehen. Sie plündern sie aus – was sie nicht brauchen, werfen sie weg. In Parks, Grünoasen oder gleich auf den Gehwegen. 

„Wie sieht es denn hier aus?“ Passanten am Donaukanal in Wien sind am Freitagabend auf einen Berg von Unrat und alten Textilien gestoßen. Es sind allen Anschein nach Überreste aus Altkleidercontainern der nahen Friedensbrücke. Immer wieder knacken Unbekannte die Boxen auf oder fischen die vollen Säcke mit Zangen aus den Metallbehältern.

Sie nehmen, was sie brauchen können, und entsorgen den Rest in Parks, Grünoasen oder einfach auf den Gehwegen. Auch wenn das meist schnell von der Müllabfuhr weggebracht wird – neben dem unschönen Anblick können die Müllberge mitunter Ungeziefer anlocken, wenn auch noch Essensreste bei den Textilien landen. Das hat sich etwa im 15. Bezirk rund um die Märzstraße gezeigt.

Reithofferpark im 15. Bezirk(Bild: Viktoria Graf)

Dort nutzte eine obdachlose Frau über Monate die gespendeten Kleidungsstücke für ihre „Behausung“. Vor dem Reithofferpark befand sich eine Sammelbox, die regelmäßig von ihr geplündert wurde. Direkt davor zog sie ihr Lager auf. Nur wenige Meter weiter nutzte sie auch die Altkleidersammlung an der Ecke Schweglerstraße.

Des Öfteren rückte die MA 48 an, um das „Kleiderzelt“ zu entfernen. Bis schließlich beide Sammelcontainer entfernt wurden.

Das ist das Quartier der obdachlosen Frau in der Märzstraße im 15. Bezirk.(Bild: Viktoria Graf)

Die Caritas – eine von mehreren Organisationen, die Altkleiderboxen aufgestellt haben – vermeldet zwar keine beschädigten Container. „Es kommt aber immer wieder vor, dass Leute in die Boxen hineingreifen und etwas rausholen.“