Denkzettel bei Wahl

Tiroler Watschen: Habt ihr wirklich verstanden?

Tirol
27.09.2022 06:00

Wir haben verstanden! So versuchte die ÖVP nach dem schlechtesten Wahlergebnis der Parteigeschichte in Tiroler Landtagswahlen Bereitschaft zur selbstkritischen Einsicht zu zeigen. Verstehen aber unsere Politiker - und zwar aus allen Parteien - tatsächlich die zum Teil verzweifelten Botschaften der Bevölkerung, welche die Ergebnisse der ORF-Wahltagsbefragung zeigen?

Es gibt eine Herausforderung, an welcher die Politik in den nächsten Monaten gemessen wird. Ist für uns das Alltagsleben noch leistbar? In Tirol sagten 80 Prozent, dass es immer schwieriger wird, laufende Rechnungen zu bezahlen.

Inflation und steigende Preise - also Teuerung - war das mit großem Abstand meistdiskutierte Thema. Findet die Politik hier nicht parteiübergreifend Gegenrezepte, wird es nicht nur energiebezogen kalt und zappenduster in Österreich.

Generationenkluft
Bei den „Alten“ - Personen und vor allem Pensionisten über 60 Jahre - hätte die ÖVP in Tirol noch immer eine absolute Mehrheit geschafft. Gleichzeitig meinen jedoch drei Viertel, dass die junge Generation es in Zukunft schlechter haben wird. Weil wir alle immer älter werden und es aufgrund niedriger Geburtenraten weniger Jungwähler gibt, gehen sich Wahlerfolge auf Kosten der Jugend meistens noch irgendwie aus. Langfristig ist das freilich ein Zusteuern auf den Abgrund.

Spaltung der Gesellschaft befürchtet
Wähler und Politiker aller Parteien befürchten nicht nur aufgrund der Generationenkluft eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft. In der Wählerschaft äußerten je nach Parteivorliebe zwei Drittel, drei Viertel und mehr aller Tiroler solche Ängste. Anderswo ist das kaum anders. Wenn sowieso alle diese Sorge haben, warum tut keiner etwas dagegen? Wegen der Polarisierung besorgt zu sein und im nächsten Atemzug die jeweilige Gegenpartei zu beschimpfen, das ist unlogischer Unsinn.

Glaubwürdigkeit der Parteien steht auf dem Spiel
Bei keiner einzigen Partei wurde in Tirol seitens der eigenen (!) Wähler von mehr als jedem Zehnten die Glaubwürdigkeit als Hauptwahlmotiv genannt. Mit anderen Worten: Mindestens neun von zehn Menschen halten nicht einmal jene Partei für besonders glaubwürdig, die sie wählen. Dazu passend und wenig überraschend vertraut weniger als die Hälfte der Politik. Wenn da statt Stehsätzen nicht endlich überzeugend gegengesteuert wird, haben Politiker genau gar nichts verstanden.

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