Konzern in der Krise

Textilriese Wolford schreibt weiterhin rote Zahlen

Vorarlberg
24.09.2022 14:25

Dem Vorarlberger Textilriesen Wolford weht weiterhin ein eisiger Wind entgegen. Zwar gab es im ersten Halbjahr 2022 ein Umsatzplus, allerdings stieg auch der Verlust.

Einst zählte der Bregenzer Wäschekonzern zu den Flaggschiffen der Vorarlberger Wirtschaft, die Produkte waren heiß begehrt, an den besten Adressen dieser Welt - von New York bis Paris - gab es einen Wolford-Shop. Diese Zeiten sind aber längst Vergangenheit, die Gegenwart des Traditionsunternehmens, das mittlerweile mehrheitlich zur chinesischen Fusun-Gruppe gehört, ist ausgesprochen trist.

Erst im Juli hatte Chief Operation Officer (COO) Andrew Thorndike, der im zweiköpfigen Vorstand unter anderem für die Produktentwicklung, das Personalmanagement sowie die Finanzen zuständig war, das Handtuch geschmissen, ihm folgte interimistisch Paul Kotrba nach. Letzterer konnte sich bei der Vorstellung der Halbjahresbilanz gleich einmal darin üben, negative Nachrichten schön zu verpacken. Immerhin ist es dem Konzern gelungen, den Umsatz in den ersten sechs Monaten 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erheblich zu steigern - und zwar um beachtliche 29,4 Prozent auf nunmehr 54,3 Millionen Euro.

Parallel dazu ist allerdings auch der Betriebsverlust (EBIT) explodiert: Insgesamt betrug das Minus 16,9 Millionen Euro - das sind um 2,1 Millionen Euro mehr als im ersten Halbjahr 2021. Als Gründe dafür wurden von der Geschäftsführung die sprunghaft gestiegenen Preise für Stoffe, Papier, Energie und Logistik sowie die kollektivvertraglichen Lohnerhöhungen angeführt. Angesichts der nicht sonderlich erfreulichen konjunkturellen Großwetterlage sei auch nicht damit zu rechnen, dass sich die Ertragslage im laufenden Geschäftsjahr noch zum Guten wenden werde.

Mehrheitseigner schießt Kapital nach:
Immerhin scheint das wirtschaftliche Überleben vorerst gesichert. Einmal mehr hat der chinesische Mehrheitseigner ein Darlehen zur Verfügung gestellt, um die Liquidität sicherzustellen. Darüber hinaus, so die Unternehmensführung, stehe man im engen Austausch mit diversen Banken, um die weitere Finanzierung zu garantieren.

Generell war das Vorstandsduo sehr darum bemüht, ein optimistisches Zukunftsbild zu zeichnen: Der Trend stimme, man sei zuversichtlich, den Vorjahresumsatz deutlich zu übertreffen. Bis Wolford aber endlich wieder schwarze Zahlen schreibt, dürfte es noch ein langer Weg sein.

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